Seit seiner Wahl zum Papst im März 2013 hat Franziskus immer wieder deutlich gemacht, wie sehr ihm die Flüchtlinge in aller Welt am Herzen liegen. Ein Überblick:
Juli 2013: Als Ziel seiner ersten Reise als Papst wählt Franziskus die Insel Lampedusa, die zum Symbol für das Flüchtlingselend im Mittelmeer geworden ist. Dort prangert er eine "Globalisierung der Gleichgültigkeit" an, spricht den Flüchtlingen Mut zu und betet für die Opfer der Katastrophen und Schiffbrüche im Mittelmeer.
November 2014: Vor dem Europaparlament in Straßburg hält der Papst eine viel beachtete Rede. Der Argentinier mahnt Europa zur Solidarität mit Flüchtlingen: "Man kann nicht hinnehmen, dass das Mittelmeer zu einem großen Friedhof wird."
September 2015: Der Vatikan nimmt eine syrische Flüchtlingsfamilie auf, Papst Franziskus trifft die Eltern mit ihren Kindern persönlich. Zuvor hatte er alle Pfarreien und Gemeinden in Europa zur Aufnahme von Flüchtlingsfamilien aufgerufen.
November 2015: Franziskus reist erstmals in ein Krisengebiet, besucht in der Zentralafrikanischen Republik ein Flüchtlingslager.
Januar 2016: In einer Ansprache fordert der Papst von der EU kreative Lösungen und mehr Solidarität in der Flüchtlingskrise. Europa habe die Mittel und die moralische Pflicht, "die Betreuung und die Aufnahme der Migranten zu garantieren".
März 2016: Am Gründonnerstag wäscht der Pontifex elf Flüchtlingen die Füße, darunter auch mehrere Muslime. Er kniet vor den Männern und Frauen nieder und küsst ihre Füße. Viele der Flüchtlinge weinen. (dpa)
08.07.2020
Anlässlich seines Besuchs auf der Insel Lampedusa am 8. Juli 2013 hat Papst Franziskus eine Messe für Bootsflüchtlinge im Mittelmeer im Vatikan gefeiert. Er appellierte an das Gewissen aller Christen, Geflüchteten zu helfen.
Papst Franziskus hat eine "Gewissenserforschung" im Umgang mit Flüchtlingen und Migranten angemahnt. Alles, was Christen "im Guten und im Schlechten" anderen antäten, täten sie Christus an, sagte er in einer Messe zum Gedenken an Bootsflüchtlinge am Mittwoch in der Kapelle von Santa Maria im Vatikan. Dabei erinnerte er an libysche Internierungslager, Übergriffe und Gewalt gegen Migranten, die Überfahrten über das Mittelmeer, Rettungen und Zurückweisungen.
Hölle für Menschen
Von den Vorgängen in Libyen erreiche nur eine "destillierte Version" die Öffentlichkeit, sagte der Papst. Man könne sich nicht "die Hölle" vorstellen, die die Menschen in den Camps dort erlebten. Franziskus verwendete dafür in seiner Ansprache das deutsche Wort "Lager". "Diese Leute kamen nur mit der Hoffnung, das Meer zu überqueren", sagte er.
Kritik an Wohlstandskultur
"Die Wohlstandskultur, die uns an uns selbst denken lässt, macht uns gefühllos gegenüber dem Schrei der anderen und lässt uns in Seifenblasen leben", sagte der Papst. Die Begegnung mit dem anderen sei auch Begegnung mit Christus. "Er ist es, der an unsere Tür klopft, hungrig, durstig, fremd, nackt, krank, im Gefängnis, mit der Bitte um Besuch und Hilfe."
Besuch auf Lampedusa 2013
Mit dem Gottesdienst erinnerte Franziskus an seinen Besuch auf der Insel Lampedusa am 8. Juli 2013. Damals gedachte er der ertrunkenen Migranten im Mittelmeer. Die eintägige Visite war die erste Reise, die er als Papst unternahm. Mit Rücksicht auf die Corona-Lage nahmen an der Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta nur einige Mitarbeiter der päpstlichen Flüchtlingsfachstelle teil.
Seit seiner Wahl zum Papst im März 2013 hat Franziskus immer wieder deutlich gemacht, wie sehr ihm die Flüchtlinge in aller Welt am Herzen liegen. Ein Überblick:
Juli 2013: Als Ziel seiner ersten Reise als Papst wählt Franziskus die Insel Lampedusa, die zum Symbol für das Flüchtlingselend im Mittelmeer geworden ist. Dort prangert er eine "Globalisierung der Gleichgültigkeit" an, spricht den Flüchtlingen Mut zu und betet für die Opfer der Katastrophen und Schiffbrüche im Mittelmeer.
November 2014: Vor dem Europaparlament in Straßburg hält der Papst eine viel beachtete Rede. Der Argentinier mahnt Europa zur Solidarität mit Flüchtlingen: "Man kann nicht hinnehmen, dass das Mittelmeer zu einem großen Friedhof wird."
September 2015: Der Vatikan nimmt eine syrische Flüchtlingsfamilie auf, Papst Franziskus trifft die Eltern mit ihren Kindern persönlich. Zuvor hatte er alle Pfarreien und Gemeinden in Europa zur Aufnahme von Flüchtlingsfamilien aufgerufen.
November 2015: Franziskus reist erstmals in ein Krisengebiet, besucht in der Zentralafrikanischen Republik ein Flüchtlingslager.
Januar 2016: In einer Ansprache fordert der Papst von der EU kreative Lösungen und mehr Solidarität in der Flüchtlingskrise. Europa habe die Mittel und die moralische Pflicht, "die Betreuung und die Aufnahme der Migranten zu garantieren".
März 2016: Am Gründonnerstag wäscht der Pontifex elf Flüchtlingen die Füße, darunter auch mehrere Muslime. Er kniet vor den Männern und Frauen nieder und küsst ihre Füße. Viele der Flüchtlinge weinen. (dpa)