EKD-Rettungsschiff soll im August erstmals auslaufen

Bedford-Strohm: "Man lässt keine Menschen ertrinken"

Angesichts der sich zuspitzenden Lage für Geflüchtete im Mittelmeer soll das von der evangelischen Kirche mitinitiierte Rettungsschiff "Sea-Watch 4" voraussichtlich im August zu seinem ersten Einsatz auslaufen.

Heinrich Bedford-Strohm (2.v.l.) spricht bei der Schiffstaufe des Rettungsschiffs "Sea-Watch 4" / © Michael Althaus (KNA)
Heinrich Bedford-Strohm (2.v.l.) spricht bei der Schiffstaufe des Rettungsschiffs "Sea-Watch 4" / © Michael Althaus ( KNA )

Das von der evangelischen Kirche mitinitiierte Rettungsschiff "Sea-Watch 4" soll voraussichtlich im August zu seinem ersten Einsatz im Mittelmeer auslaufen. Die "Sea-Watch 4" werde von einem breiten Bündnis getragen, in dem alle durch eine Überzeugung verbunden seien: "Man lässt keine Menschen ertrinken", sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Es machen sich unvermindert Schlauchboote auf den Weg - entsprechend werden laufend Seenotfälle gemeldet, und es gibt Berichte über Bootsunglücke", mahnte der bayerische Landesbischof.

"Nicht wegsehen"

Solange es die dringend erforderliche staatliche Seenotrettung weiter nicht gebe, "werden wir in der Unterstützung der privaten Seenotrettungsorganisationen nicht nachlassen", kündigte er an. Die Coronavirus-Pandemie habe den Blick der Öffentlichkeit auf andere Fragen gelenkt. Deshalb sei es umso wichtiger, "dass wir nicht wegsehen, wenn Menschen ertrinken", erklärte Bedford-Strohm.

Bündnis "United4Rescue"

Das ehemalige Forschungsschiff war am 20. Februar in Kiel getauft worden. Finanziert wurde es vom Bündnis "United4Rescue", das maßgeblich von der EKD mitinitiiert wurde. Sie hatte zu Spenden für das Schiff aufgerufen. Nach den ursprünglichen Plänen sollte das Schiff schon zu Ostern in See stechen. Das Vorhaben verzögerte sich wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

Die EU-Innenminister wollten am Dienstag unter anderem über die Seenotrettung im Mittelmeer beraten.


Quelle:
KNA , epd