Seenotrettung im Mittelmeer

Zwei Migranten-Boote in Süditalien gelandet

​An der süditalienischen Küste sind am Sonntag zwei kleinere Boote mit Migranten gelandet. Wie der Sender RaiNews berichtete, handelt es sich um ein Segelschiff mit 16 Menschen an Bord; die Familien mit Kindern stammen vor allem aus dem Iran und Irak. 

Flüchtlinge in einem Schlauchboot im Mittelmeer / © Olmo Calvo (dpa)
Flüchtlinge in einem Schlauchboot im Mittelmeer / © Olmo Calvo ( dpa )

Das Boot wurde demnach vor der apulischen Küste bei Tricase von der Finanzpolizei abgefangen und in den Hafen von Otranto geleitet. Zwei Männer an Bord seien wegen des Verdachts des Menschenhandels festgenommen worden.

Im zweiten Fall landete ein Fischerboot mit 13 Menschen vornehmlich aus Nordafrika auf der kleinen Insel Marettimo bei Trapani auf Sizilien. Dorfbewohner halfen den Menschen an Land. Unter Aufsicht örtlicher Carabinieri seien die elf Männer, eine Frau und ein Kind zunächst der Obhut einer Kirchengemeinde übergeben und von dort in ein Sammellager bei Trapani gebracht worden, hieß es.

Ausharren auf Booten

Die Schiffe "Ocean Viking" und "Open Arms" der Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Mediterranee sowie Proactiva Open Arms mit jeweils rund 160 Menschen an Bord warten derzeit immer noch auf die Zuweisung eines sicheren Hafens. Italien hat ihnen die Einfahrt in nationale Gewässer verboten, Malta würde nur einen Teil der Migranten an Bord der "Open Arms" an Land lassen, was die Organisation ablehnt. Aus Spanien kam bisher auch keine Zusage, obschon einzelne Regionen zur Aufnahme der Menschen von der "Open Arms" bereit wären.

Norwegens Justiz- und Einwanderungsminister Joran Kallmyr hatte die "Ocean Viking" am Samstagabend aufgefordert, die rund 160 an Bord genommenen Migranten "zurück nach Afrika, Tunesien oder Libyen zu bringen". Die Menschen sollten nicht nach Europa gebracht werden, berichteten internationale Medien über Aussagen Kallmyrs. Dies wäre sonst eine Fortsetzung der Flüchtlingsroute und keine Rettungsaktion mehr, so der Minister. Das Schiff fährt unter norwegischer Flagge.


Matteo Salvini, Parteivorsitzender der Lega und Innenminister / © Ettore Ferrari (dpa)
Matteo Salvini, Parteivorsitzender der Lega und Innenminister / © Ettore Ferrari ( dpa )
Quelle:
KNA