Kardinal Schönborn besucht Flüchtlingslager in Serbien

Schließung der Balkanroute löst Probleme nicht

Wie geht es Flüchtlingen in Osteuropa? Davon hat sich der Wiener Kardinal Christoph Schönborn ein Bild gemacht und ein Flüchtlingslager in Serbien besucht. Auch wenn die sogeannte Balkanroute geschlossen sei, Probleme wurden nicht gelöst.

Flüchtlinge auf der Balkanroute in Ungarn / © Balazs Mohai (dpa)
Flüchtlinge auf der Balkanroute in Ungarn / © Balazs Mohai ( dpa )

Das sagte Schönborn der österreichischen Presseagentur Kathpress am Rande seines Besuchs im Lager Obrenovac nahe der Hauptstadt Belgrad am Sonntagabend. Die gestrandeten Menschen seien ja nach wie vor da, so der Wiener Erzbischof. Er zeigte sich beeindruckt vom Willen der rund 650 männlichen Geflüchteten, ihr Leben zu meistern, und lobte das Engagement der Caritas in dem Lager.

Gute Zukunft nur im Miteinander

Sein Besuch in Obrenovac und Belgrad zeige ihm, dass es für Europa eine gute Zukunft nur im Miteinander geben könne. Der Kardinal warnte vor einem Auseinanderbrechen des Kontinents nach Einzelstaaten und Partikularinteressen. Dies wäre ein gewaltiger Rückschritt, so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz.

Österreichische Caritas engagiert

Das Lager Obrenovac besteht seit zwei Jahren. Nachdem Ungarn und Kroatien ihre Grenzen für Flüchtlinge schlossen, stecken viele von ihnen in Serbien fest. Dort und in weiteren Flüchtlingslagern ist die Caritas Serbien für die Versorgung mit Lebensmitteln zuständig. Auch die österreichische Caritas beteiligt sich an der Hilfe.


Christoph Kardinal Schönborn (KNA)
Christoph Kardinal Schönborn / ( KNA )
Quelle:
KNA