Europäische Lösungen für Umgang mit Flüchtlingen gefordert

Im Sinne christlichen Denkens und Handelns

Kritik an den Regeln für den Familiennachzug bei Flüchtlingen mit eingeschränktem Schutzstatus übt das Kolpingwerk Deutschland. Im Hinblick auf eine erfolgreiche Integration sei die Zusammenführung der Familie ein entscheidender Aspekt.

Syrerin hält ein Plakat mit der Aufschrift "Familien gehören zusammen!" / © Kay Nietfeld (dpa)
Syrerin hält ein Plakat mit der Aufschrift "Familien gehören zusammen!" / © Kay Nietfeld ( dpa )

Das erklärte der katholische Sozialverband am Montag im Anschluss an eine Tagung des Bundesvorstands in Frankfurt.

Ab 1. August dürfen pro Monat bis zu 1.000 Angehörige der Kernfamilien von Flüchtlingen mit subsidiärem Schutz nach Deutschland nachkommen. In den zwei Jahren davor war die Möglichkeit des Nachzugs, der vor allem Syrer betrifft, ausgesetzt worden.

willkürlich festgelegte Zahl

Flüchtlings- und Hilfsorganisationen sowie die Kirchen hatten die Einschränkung des Familiennachzugs scharf kritisiert. Das Kolpingwerk sprach von einer willkürlich festgelegten Zahl, die "christlichem Denken und Handeln" zuwiderlaufe. Es stehe "außer Frage, dass Familien zusammengehören und dem nicht durch staatliche Restriktionen entgegengewirkt werden darf".

Neben dem Familiennachzug sei die allgemeine Flüchtlingspolitik in Bezug auf die Aufnahme von Geflüchteten und einer gerechten Verteilung sowie Rückführung ein Streitthema sowohl in Deutschland als auch auf europäischer Ebene, hieß es weiter. Hier seien gemeinsame Lösungen gefragt. "Politische Differenzen zwischen den Parteien auf Ebene einzelner Nationalstaaten dürfen nicht auf dem Rücken der Schutzsuchenden ausgetragen werden."


Quelle:
KNA