Maltesischer Bischof verurteilt Populismus in Migrationsdebatte

"Fremdenfeindlichkeit auch unter Christen"

Mario Grech, Bischof der zu Malta gehörenden Insel Gozo, hat die Politiker seines Landes zu Sachlichkeit in der Debatte um Migranten aufgerufen. Leider gebe es viel Gleichgültigkeit und Fremdenfeindlichkeit, auch bei den Christen, so Grech.

Flüchtlinge nach der Rettung auf dem Mittelmeer / © Jesus Merida (dpa)
Flüchtlinge nach der Rettung auf dem Mittelmeer / © Jesus Merida ( dpa )

Damit betrieben viele Politiker ihr Spiel. Den Preis dafür müssten Menschen mit ihrem Leben bezahlen. Weder die Opposition noch die Regierung dürfe sich zu Populismus hinreißen lassen, betonte Grech laut dem vatikanischen Nachrichtenportal Vatican News.

Malta hatte in den vergangenen Tagen Schiffe privater Seenotretter am Auslaufen gehindert. Viele Migranten seien auch Christen, "im Gegensatz zu dem, was die Propaganda glauben machen will", so der Bischof von Gozo weiter. Er forderte Europa auf, angesichts der Migrationsbewegungen nicht weiter die Augen zu verschließen.

Vatikan mahnt Achtung der Menschenrechte an

Unterdessen mahnte der Vatikan in New York eine Achtung der Menschenrechte aller Migranten an. Menschenrechte gälten für jeden, unabhängig von seinem "Migrationsstatus", betonte am Montag (Ortszeit) der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Bernardito Auza.

Alle Staaten müssten "die Menschenrechte aller ohne Diskriminierung respektieren, umsetzen und schützen" so der Vatikandiplomat laut der vatikanischen Zeitung "Osservatore Romano".


Quelle:
KNA