Italien: "Lifeline" darf in Malta anlegen

Nach vier Tagen Warten

Die "Lifeline" liegt seit vier Tagen mit 234 Flüchtlingen vor Malta. Jetzt hat das Warten ein Ende. Nach Aussagen der italienischen Regierung darf das Rettungsschiff der deutschen Hilfsorganisation Mission Lifeline nun in Malta anlegen.

Flüchtlinge stehen am Bug des Rettungsschiffes Lifeline / © Hermine Poschmann (dpa)
Flüchtlinge stehen am Bug des Rettungsschiffes Lifeline / © Hermine Poschmann ( dpa )

Er habe mit dem maltesischen Premierminister Joseph Muscat telefoniert, erklärte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Dienstag. "Das Schiff der NGO Lifeline wird in Malta anlegen."

Zuvor hatte es geheißen, Maltas Ministerpräsident Joseph Muscat und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hätten über die Möglichkeit gesprochen, die "Lifeline" in Malta anlegen zu lassen. Frankreich sei bereit, ein Team zur Prüfung der Asylansprüche der Passagiere in den Inselstaat zu entsenden, berichtete die Zeitung "Malta Today" (Onlineausgabe Dienstag).

Malta hatte zuvor erklärte, es liefen Diskussionen, ob die "Lifeline" in Malta anlegen dürfe - allerdings nur unter der Bedingung, dass die Migranten dann auf EU-Länder verteilt würden. Frankreichs Regierungssprecher hatte am Dienstag gesagt, es zeichne sich eine Lösung ab. Falls das Schiff auf Malta anlege, wäre Frankreich bereit, ein Team zu schicken, um Asylanträge von Migranten an Bord zu bearbeiten.

Auch Thema beim Treffen zwischen Macron und Sant'Egidio

Das Schicksal der "Lifeline" war auch Thema einer Begegnung Macrons mit den Spitzen der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio am Dienstagmorgen in Rom. Laut italienischen Medien sagte die Leitung der Gemeinschaft, Macron hoffe auf einen positiven Ausgang der Odyssee der "Lifeline". Der französische Präsident hatte sich vor seiner Audienz bei Papst Franziskus mit den Spitzen von Sant'Egidio am Sitz der französischen Botschaft im Palazzo Farnese getroffen.

Etwa 230 Migranten und 17 deutsche Besatzungsmitglieder harren seit Donnerstag auf dem Schiff der Dresdner Organisation im Meer vor Malta aus. Italien werde einen Teil der an Bord befindlichen Migranten übernehmen, sagte Conte. Und er hoffe, dass andere EU-Länder sich auch dazu bereit erklären werden.


Quelle:
dpa , KNA