Rotes Kreuz: Mehr Ehrenamtliche für Flüchtlingshilfe

"Nachfrage übersteigt Angebote"

Das Deutsche Rote Kreuz verzeichnet einen Zuwachs bei den ehrenamtlichen Helfern. Die Bereitschaft in der Bevölkerung sei vor allem auf die Flüchtlingssituation zurückzuführen.

Rotes Kreuz-Schild vor einer Notunterkunft / © Paul Zinken (dpa)
Rotes Kreuz-Schild vor einer Notunterkunft / © Paul Zinken ( dpa )

Die Zahl der DRK-Ehrenamtler ist im vergangenen Jahr um rund 11.000 auf 425.800 aktive Mitglieder gestiegen, wie aus dem Jahrbuch 2017 hervorgeht. "Das ist der höchste Stand seit mehr als 15 Jahren", sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt bei der Vorstellung am Montag in Berlin und fügte hinzu: "Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, ist in der Bevölkerung sehr groß."

Mehr Programme und Stellen schaffen

Die Entwicklung beim Ehrenamt lässt sich laut Angaben der DRK-Präsidentin teils auf die Flüchtlingssituation zurückführen. Viele Menschen, die sich 2015 und 2016 spontan beim DRK gemeldet hatten, um vorübergehend Flüchtlinge in Notunterkünften zu unterstützen, seien inzwischen als feste ehrenamtliche Helfer dabei.

Sie engagierten sich zum Beispiel im Betreuungsdienst, iässt sich laut Angaben der DRK-Präsidentin teils auf die Flüchtlingssituation zurückführen. Viele Menschen, die sich 2015 und 2016 spontan beim DRK gemeldet hatten, um vn der Nachbarschaftshilfe, der Sozialarbeit oder in einem Hospiz. Hasselfeldt fügte hinzu, dass es für das Freiwillige Soziale Jahr und den Bundesfreiwilligendienst beim DRK viel mehr Bewerber als Stellen gebe.

"Bei uns übersteigt die Nachfrage von Bewerbern unsere Angebote um mehr als das Doppelte. Deshalb appellieren wir an die Bundesregierung, mehr Stellen für beide Programme zu schaffen und die notwendige Bundesförderung zu erhöhen", sagte Hasselfeldt.

Konzept für nationales Krisenmanagement

Deutschland muss sich nach Ansicht des DRK außerdem besser auf Katastrophen und unerwartete Ereignisse einstellen. "Deutschland ist derzeit auf die Versorgung einer großen Zahl von Menschen bei Naturkatastrophen, Epidemien wie Ebola oder nach Cyberangriffen auf die Strom- oder Wasserversorgung nicht ausreichend vorbereitet", sagte Hasselfeldt der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) unmittelbar vor der Jahrespressekonferenz.

Der DRK schlägt gemeinsam mit anderen anerkannten Hilfsorganisationen ein Konzept für das nationale Krisenmanagement vor. Demnach sollen zehn Materiallager in der Bundesrepublik etwa mit Betten, Zelten und nötigen medizinischem Hilfsmitteln zur Versorgung von rund 50.000 Personen - 5.000 pro Lager - ausgestattet werden. Die Anfangskosten hierfür belaufen sich laut DRK auf 109 Millionen Euro.


Gerda Hasselfeldt / © Matthias Balk (dpa)
Gerda Hasselfeldt / © Matthias Balk ( dpa )
Quelle:
KNA