Seehofer lenkt bei Kirchenasyl ein

"Humanität an erster Stelle"

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer schlägt beim Thema Kirchenasyl moderatere Töne an. Er sicherte evangelischen und katholischen Kirchenvertretern zu, dass in Bayern die Humanität an erster Stelle stehe.

Symbolbild Kirchenasyl / © Axel Heimken (dpa)
Symbolbild Kirchenasyl / © Axel Heimken ( dpa )

Nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks sagte Seehofer bei der Eröffnung der "Allgäuer Festwoche" in Kempten an diesem Samstag, die Zahl der Flüchtlinge in Bayern sei nicht so hoch, dass radikale Schritte wie die Ermittlungen gegen Pfarrer gerechtfertigt wären.

Erfreut auf Seehofers Rede reagierte der SPD-Fraktionsvorsitzende im bayerischen Landtag, Markus Rinderspacher. Der Ministerpräsident sei nach den Debatten der letzten Monate "offenbar zur Vernunft gekommen" und wolle die Kirchen unterstützen, sagte Rinderspacher.

Zuletzt vermehrt Ermittlungen gegen Pfarrer

Jetzt müsse die CSU insgesamt auf diese Linie einschwenken, forderte er. Nur sie habe staatsanwaltliche Ermittlungen gegen bayerische Pfarrer, die Kirchenasyl für Flüchtlinge gewährt hatten, begrüßt.

In den vergangenen Wochen hatte es in Bayern vermehrt Ermittlungen gegen Pfarrer gegeben, die Flüchtlinge im Kirchenasyl aufgenommen hatten. Auch gegen Kirchenvorstände wurde ermittelt, unter anderem im Dekanat Kempten.


 Horst Seehofer / © Marc Müller (dpa)
Horst Seehofer / © Marc Müller ( dpa )
Quelle:
epd