Erzbistum Paderborn: Viele Anträge an Flüchtlingsfonds

Nach Erstversorgung nun Integration

Das Erzbistum Paderborn verzeichnet den 1.000. Antrag an seinen Flüchtlingsfonds. Inzwischen seien 3,27 der 5 Millionen Euro für Flüchtlingshilfen ausgegeben worden. Derweil ist im Juli die Zahl der Flüchtlinge in Deutschland wieder gestiegen.

Qualifizierungsprogramm für Flüchtlinge / © Klaus-Dietmar Gabbert (dpa)
Qualifizierungsprogramm für Flüchtlinge / © Klaus-Dietmar Gabbert ( dpa )

Der Fonds wurde 2014 eingerichtet, um Kirchengemeinden und andere Einrichtungen bei der Flüchtlingshilfe zu unterstützen. Gefördert werden etwa Sprachkurse, Wohnungseinrichtungen, Willkommens- und Begegnungsfeste, Babyausstattungen oder Arztkosten.

Integration im Vordergrund

"Einen Höhepunkt erlebten wir in der zweiten Jahreshälfte 2015, als sich die Zahl der zu uns geflüchteten Menschen massiv verstärkte", erklärte der Leiter der Hauptabteilung Pastorale Dienste und Vorsitzender des Vergabeausschusses, Thomas Dornseifer. Habe zunächst die Erstversorgung im Vordergrund gestanden, gehe es jetzt mehr um Integration, sagte der stellvertretende Leiter der Finanzabteilung, Ulrich Brabetz. So hätten Jugendverbände Anträge gestellt, um Flüchtlingskinder mit in ein Ferienlager nehmen zu können.

Zahl der Flüchtlinge gestiegen

Im Juli sind unterdessen wieder mehr Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Wie aus der vom Bundesinnenministerium in Berlin veröffentlichten Statistik hervorgeht, wurden im vorigen Monat rund 15.000 neue Asylsuchende registriert. Im Juni waren es rund 12.400. Hauptherkunftsländer der Schutzsuchenden waren im Juli wie in den Vormonaten Syrien, Irak und Afghanistan.

Entschieden hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das nach wie vor den Berg von Anträgen ab September 2015 abarbeiten muss, im Juli über rund 37.000 Asylgesuche. 20 Prozent der Antragsteller erhielten Flüchtlingsschutz nach der Genfer Konvention oder nach dem Grundgesetz. Weitere rund 16 Prozent erhielten den sogenannten subsidiären Schutz, bei dem derzeit ein Nachzug der Familie nach Deutschland nicht möglich ist. Abgelehnt wurden 35,4 Prozent der Anträge.

Mit Stand Ende Juli lagen im Bundesamt noch fast 130.000 unentschiedene Anträge. Vor einem Jahr waren es noch mehr als eine halbe Million, die ursprünglich bis zum Frühjahr 2017 abgearbeitet sein sollten.


Quelle:
KNA , epd