Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Pfarrerin

Wegen Kirchenasyl

Weil sie den Behörden als Hauptverantwortliche für ein Kirchenasyl genannt wurde, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Pfarrerin Doris Otminghaus aus dem unterfränkischen Haßfurt. Darüber berichten mehrere Medien.

Eine geöffnete Kirchentür symbolisiert Kirchenasyl / © Markus Linn (KNA)
Eine geöffnete Kirchentür symbolisiert Kirchenasyl / © Markus Linn ( KNA )

Die Staatsanwaltschaft Bamberg bestätigte dem Evangelischen Pressedienst (epd) Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt in Deutschland. Die Ermittlungen dauerten an, zum Ausgang des Verfahrens könnten keine Aussagen gemacht werden, sagte ein Behördensprecher.

Infrage kämen eine Geld- oder eine Freiheitsstrafe. "Wir sind verpflichtet, eine Ermittlung einzuleiten, wenn Hinweise zur Beihilfe bei einem unerlaubten Aufenthalt vorliegen", erläuterte der Sprecher.

Ermittlung in neun Fällen

Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, wird gegen die Theologin in neun Fällen ermittelt. Doris Otminghaus hat demnach mit Zustimmung des Kirchenvorstands mehrfach Kirchenasyl in ihrer Gemeinde gewährt. Aktuell leben laut dem Bericht vier junge Männer dort, die von einer Abschiebung bedroht sind.

Otminghaus selbst sagte dem "Haßfurter Tagblatt": "Meine Einschätzung ist: Das ist eine Einschüchterungsmaßnahme." Die Theologin erklärte gegenüber der Zeitung, sie hoffe nun auf eine klare Positionierung der Landeskirche: "Wichtig ist mir, dass die Kirche ihr Kirchenasyl verteidigt."

(epd,br)