KED-Vorsitzende kritisiert Umgang mit Flüchtlingskindern

"Einen offenen Religionsunterricht"

Wie können Flüchtlingskinder gut integriert werden? Marie-Theres Kastner, Bundesvorsitzende der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED), hat den Umgang mit minderjährigen Flüchtlingen in den Schulen kritisiert.

Marie-Theres Kastner / ©  KED (KNA)
Marie-Theres Kastner / © KED ( KNA )

"Vielleicht rächt sich jetzt, dass es Bundesländer gibt, in denen der Religionsunterricht gestrichen wurde", sagte Marie-Theres Kastner im Interview des Internetportals katholisch.de (Dienstag). Wer gegen eine sogenannte Islamisierung sei, müsse zunächst einmal auf die abendländisch-christlichen Grundlagen schauen und prüfen, "inwieweit wir uns selbst diesen verpflichtet fühlen". "Wir sind in den letzten Jahrzehnten mit unserer eigenen Kultur sehr sträflich umgegangen", so Kastner.

In vielen Fällen werde aus dem Bauch heraus etwas bekämpft, was man nicht kenne, sagte die KED-Vorsitzende. "Gerade dazu brauchen wir einen Religionsunterricht, der über die eigene Religion hinaus auch andere Religionen vorstellt. Nur so kann mehr Toleranz wachsen."

Kastner forderte angesichts der Flüchtlingskrise mehr Lehrer und mehr Geld für die Schulen. Notwendig für eine bessere Integration seien auch zusätzliche Fachkräfte anderer Professionen, um etwa psychische Schwierigkeiten der Schüler aufzufangen. Kastner ist ehemalige CDU-Abgeordnete des nordrhein-westfälischen Landtags und selbst Mutter von vier Kindern. Sie hat den KED-Vorsitz seit 2005 inne.


Quelle:
KNA