"Auch wir setzen uns dafür ein, dass Frauen und Kinder in den Aufnahmeeinrichtungen und Unterkünften besser vor Gewalt und Übergriffen geschützt werden", sagte Caritas-Präsident Peter Neher am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. "Es ist ganz wichtig, dass es für Frauen und Kinder eigene Bereiche in den Unterkünften gibt, in denen sie eine Privatsphäre haben und sicher sind."
Mehr Privatsphäre
Schwesig hatte mehrfach besonderen Schutz für Frauen und Kinder in den Unterkünften gefordert. "In den Flüchtlingsheimen muss es abschließbare Toiletten und Duschräume geben, um Schutz und Privatsphäre zu gewährleisten", betonte sie zuletzt in der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag).
Schwesig rief zudem dazu auf, Frauen in den Flüchtlingsheimen besser über ihre Rechte aufzuklären. "Ich möchte nicht, dass eine Frau bei Missbrauch oder Gewalt schweigt, nur weil sie fürchtet, nicht in Deutschland bleiben zu dürfen." Die Familienministerin forderte auch gesetzliche Regelungen zum Schutz von Flüchtlingskindern. "Ich habe dem Bundesinnenminister einen Vorschlag gemacht, wie Flüchtlingskinder in den Unterkünften besser vor Gewalt und Missbrauch geschützt werden können. Das sollte jetzt schnell gesetzlich umgesetzt werden."
Führungszeugnis für Betreuer
Das jetzige Asylrecht bremse den Kinderschutz in Erstaufnahmeeinrichtungen aus, sagte Schwesig. Betreuer in den Flüchtlingsheimen sollten ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen müssen, aus dem hervorgehe, "dass sie nicht schon einmal wegen Missbrauchsdelikten auffällig geworden sind".