Dieser wurde von Gott aufgefordert, seinen Sohn zu opfern. "Trotzdem ist er unerschütterlich im Glauben an Gottes Treue. Er lässt sich selbst durch das Ansinnen, seinen Sohn zu opfern, nicht an Gott irremachen. Er wächst über sich hinaus und wird so bereits zu einem alttestamentlichen Zeugen der Hoffnung auf die Auferstehung", so Voderholzer in seinem Hirtenwort zur Fastenzeit.
Nicht irremachen lassen
Auch von der gegenwärtigen Pandemie könnten Christen sagen: "Gott lässt sie zu - wie auch manch andere Katastrophe. Das ist für uns unbegreiflich und schmerzhaft. Aber wenn wir uns davon nicht irremachen lassen, können wir vielleicht sogar daran wachsen, so dass der Glaube inniger, die Hoffnung tiefer und die Liebe lebendiger werden", sagte Voderholzer.
Sein Hirtenwort wird am Wochenende in den Gottesdiensten der Diözese verlesen soll. Außerdem stellt das Bistum Audio- und Video-Dateien mit dem Hirtenwort zur Verfügung.
Er selbst habe sich vorgenommen, sich nicht hinunterziehen zu lassen von der Trauer über vertane Chancen, schmerzlich vermisste Begegnungen und nicht erfüllte Urlaubstage, so Voderholzer.
Gebet, Fasten und Almosengeben
Stattdessen wolle er die anstehende Fastenzeit für die alte geistliche Erfahrung der Kirche nutzen: Gebet, Fasten und Almosengeben. "Das sind die drei 'geistlichen' Mittel, mit denen nicht nur die Ich-Sucht überwunden, sondern auch der Depression vorgebeugt wird."
Konkret bedeute etwa Almosengeben, nicht nur Materielles zu teilen, sondern auch Zeit und Aufmerksamkeit. "Mit wem sollte ich schon lange wieder einmal Kontakt aufgenommen haben? Ein Brief, eine Osterkarte, ein Anruf, eine E-Mail?" Das Gebet sei das "wichtigste geistliche Heilmittel gegen die Versuchung zur Verzweiflung".