Die Schülerproteste der "Fridays for Future"-Bewegung bekommen aus der Bevölkerung überwiegend Zuspruch. Das geht aus dem ZDF-"Politbarometer" hervor. Nach der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen finden 67 Prozent der Befragten die Demonstrationen der Schüler gut, auch wenn sie in der Unterrichtszeit stattfinden. 32 Prozent sprechen sich dagegen aus. Lediglich die Anhänger der AfD sind mit 67 Prozent mehrheitlich gegen den Protest.
Bei den "Fridays for Future"-Demonstrationen gehen seit Wochen jeden Freitag tausende Schüler auf die Straße, um für eine verantwortungsvollere Umweltpolitik zu demonstrieren. Weil die Proteste oft in der Schulzeit stattfinden, sind die Demonstrationen umstritten. Für Freitag waren weltweit mehr als 2000 Klimaproteste in über 120 Ländern geplant, allein in Deutschland in rund 200 Städten. (dpa, Stand: 15.03.2019)
13.04.2019
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hält den Palmsonntag für eine gute Gelegenheit, "auch über unsere heutigen Propheten und Vorbilder und ihre Botschaften nachzudenken" wie Greta Thunberg als Heldin und Vorbild der heutigen Gesellschaft.
Die Schülerdemonstrationen für Klimaschutz lassen den Berliner Erzbischof Heiner Koch an den Palmsonntag denken. "Mich erinnern die Freitagsdemos ein wenig an die biblische Szene vom Einzug Jesu in Jerusalem", sagte Koch am Samstag im rbb-Radio.
"Auch das war für viele eine Art Triumphzug für einen Volkshelden, der bei den Menschen große Erwartungen ausgelöst hatte und auf den sich viele Hoffnungen auf Besserung richteten", so der Erzbischof. Manche hätten in ihm einen "Propheten, einen nationalen Retter" gesehen.
Jesus und Greta mit Blick auf die Karwoche
Damit vergleicht er die Vorbild-Wirkung der schwedischen Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg mit der von Jesus Christus.
Die "Fridays for Future"-Demonstranten würden in ihr ein Idol sehen, von manchen Politikern und Medien werde Greta als Heldin verehrt, sagte Koch in seinem Bischofswort mit Blick auf die kommende Karwoche, an deren Ende, dem Karfreitag, Christen an den Tod von Jesus am Kreuz erinnern.
Erzbischof Koch vergleicht Greta mit Jesus
"Es geht mir jedoch nicht darum, die jugendliche Klimaschützerin Greta aus Schweden zu einem weiblichen Messias zu machen, indem ich sie mit Jesus von Nazareth vergleiche", betonte Koch.
"Auch möchte ich nicht falsch verstanden werden, als hielte ich den Beifall, den sie von den Schülerinnen und Schülern bekommt, nur für ein kurzes Strohfeuer, dem vielleicht bald die Enttäuschung folgt."
Wir brauchen Vobilder
Auch heute brauchten die Gesellschaft und die Kirche aber echte Propheten, "die auf Missstände und Fehlentwicklungen hinweisen und die Lösungswege vorschlagen – auch wenn diese nicht auf ungeteilte Zustimmung aller stoßen, oder wenn die beschrittenen Wege, etwa das Schuleschwänzen, höchst zwiespältig zu bewerten sind", erklärte der Erzbischof.
Gesellschaft und Kirche würden von Vorbildern leben, die verlässlich und bescheiden seien, an denen man sich reiben und von ihnen lernen könne.
Palmsonntag: Propheten und Vorbilder heute
Der Palmsonntag sei ein guter Anlass, "auch über unsere heutigen Propheten und Vorbilder und ihre Botschaften nachzudenken".
Die Kirchen feiern den Palmsonntag in diesem Jahr am 14. April.
"Fridays for future"
Seit mehreren Wochen gehen junge Menschen weltweit freitags für den Klimaschutz auf die Straße, anstatt die Schule oder die Universität zu besuchen.
Vorbild ist die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg, die mit einem mehrwöchigen Schulstreik internationale Aufmerksamkeit erlangte.
Die Schülerproteste der "Fridays for Future"-Bewegung bekommen aus der Bevölkerung überwiegend Zuspruch. Das geht aus dem ZDF-"Politbarometer" hervor. Nach der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen finden 67 Prozent der Befragten die Demonstrationen der Schüler gut, auch wenn sie in der Unterrichtszeit stattfinden. 32 Prozent sprechen sich dagegen aus. Lediglich die Anhänger der AfD sind mit 67 Prozent mehrheitlich gegen den Protest.
Bei den "Fridays for Future"-Demonstrationen gehen seit Wochen jeden Freitag tausende Schüler auf die Straße, um für eine verantwortungsvollere Umweltpolitik zu demonstrieren. Weil die Proteste oft in der Schulzeit stattfinden, sind die Demonstrationen umstritten. Für Freitag waren weltweit mehr als 2000 Klimaproteste in über 120 Ländern geplant, allein in Deutschland in rund 200 Städten. (dpa, Stand: 15.03.2019)