Automobilclub kritisiert Appell zum "Autofasten"

"Dadurch wird die Luft nicht reiner"

Der Impuls zum Autofasten findet nicht nur Anhänger: Matthias Braun, Generalsekretär des Automobilclubs von Deutschland, hält wenig vom Aufruf der Kirchen und des Bundesumweltamtes zum Verzicht auf das Autofahren in der Fastenzeit.

Automobilclub ist gegen "Autofasten" / © Martin Schutt (dpa)
Automobilclub ist gegen "Autofasten" / © Martin Schutt ( dpa )

"Das 'Autofasten' wird wegen des kurzen Zeitraums kaum zu einer reineren Luft beitragen", sagte Braun der "Passauer Neuen Presse". Durch Bezugnahme auf die Fastenzeit werde zudem "ein religiöser Zusammenhang hergestellt, durch den sich nicht alle Interessierten angesprochen fühlen".

Davon abgesehen seien viele Menschen etwa aufgrund einer schlechten Anbindung ihres Wohnortes an öffentliche Verkehrsmittel auf die Benutzung ihres Fahrzeugs angewiesen, sagte Braun weiter. Die Betreffenden würden durch das "Autofasten" ohne Not als "Umweltsünder" gebrandmarkt. "Es ist tatsächlich zu befürchten, dass die Reaktion negativ ist."

Aufruf katholischer Bistümer und evangelischer Landeskirchen

Mehrere katholische Bistümer und evangelischen Landeskirchen laden in diesem Jahr zum 20. Mal zum "Autofasten" vor dem Osterfest ein. Die Aktion, an der in den vergangenen Jahren bis zu 2.000 Menschen teilnahmen, läuft von Aschermittwoch bis zum 16. April. Sie will Autofahrer dazu aufrufen, ihr Fahrzeug möglichst oft stehen zu lassen und stattdessen alternative Formen der Mobilität auszuprobieren.

Zu den Unterstützern gehört auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Es solle nicht darum gehen, das Autofahren gänzlich zu verbieten, wird die Ministerin auf der Veranstalterhomepage zitiert. "Aber wir können unsere Perspektiven ändern, wenn wir ganz bewusst und zumindest in der Fastenzeit auf andere Verkehrsmittel umsteigen."

 

Quelle:
KNA