Der 30. Fastenimpuls

27.03.2012

 (DR)

Jesus zeigt uns durch seine Menschwerdung und durch seinen Weg der Passion und durch sein Sterben und sein Auferstehen, dass auch unser Weg der Menschwerdung über vier Schritte geht. Der erste Schritt ist das Annehmen. Die Kirchenväter sagen: "nur was angenommen wurde ist erlöst worden". Jesus ist herabgestiegen vom Himmel, um unsere Menschennatur anzunehmen, um Mensch zu werden. Und so lädt er uns ein, uns selber anzunehmen, auch hinabzusteigen in die eigene Menschlichkeit, die Tiefen unseres Menschseins. Uns anzunehmen auch mit den Schattenseiten. Viele meinen: ich kann  mich nicht annehmen. Wenn ich frage: "warum kannst du dich nicht annehmen"?, dann ist der Grund oft, dass sie irgendwelche Illusionen haben von sich selber. Die Vorstellungen, die sie von sich haben, entsprechen nicht der Realität und deswegen können sie sich nicht annehmen. Und deswegen ist ein wichtiger Schritt des Annehmens, zu betrauern, dass ich nicht so ideal bin wie ich mir das vorgestellt habe sondern dass ich so bin, wie ich bin, nur dann kann etwas wachsen. Betrauern heißt, durch den Schmerz hindurchgehen, dass ich  nicht dieser ideale Mensch bin sondern auch durchschnittlich, mit Grenzen und Schwächen. Nur was ich angenommen habe in mir, kann auch erlöst und verwandelt werden.