Der 16. Fastenimpuls

10.03.2012

 (DR)

In der Begleitung erfahre ich von vielen Menschen: sie wollen sich ändern und zugleich sind sie oft enttäuscht, dass sie doch nicht anders werden. Das christliche Wort für verändern ist Verwandlung. Und Verwandlung ist viel sanfter als verändern. Im Verändern ist immer etwas aggressives: "Ich bin so wie ich bin nicht gut, deswegen muss ich anders werden, alles anders machen". Verwandlung heißt, alles darf sein, es ist so wie es ist, aber es kann transformiert werden, verwandelt werden in das Eigentliche. Verwandlung hat immer zum Ziel, dass dieses eigentliche Bild Gottes in  mir zum Vorschein kommt. Verwandlung heißt, dass ich alles, was in mir ist ,Gott hinhalte. Der Gipfel der Verwandlung ist die Eucharistie, da werden nicht nur Brot und Wein in Leib und Blut Jesu Christi verwandelt ,sondern im Brot wird mein Alltag, die Tretmühle meines Alltags, verwandelt und im Wein wird meine Liebe, die oft vermischt ist mit Besitzansprüchen, mit aggressiven Gefühlen, mit Zweifeln, mit Eifersucht, verwandelt in reine Liebe. Und so ist in der Verwandlung diese Hoffnung, dass alles, was in mir ist, sein darf, aber dass das Eigentliche immer mehr zum Vorschein kommt.