Der elfte Fastenimpuls

05. März 2012

 (DR)

In der Bergpredigt lädt uns Jesus ein, nicht zu richten: richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Und er hat das schöne Bild vom Splitter im Auge des andern und vom Balken im eigenen Auge. Wenn wir über andere richten, projizieren wir unsere Fehler auf die andern. Anstatt uns zu begegnen, unsere Schattenseiten anzunehmen, unsere Fehler und Schwächen anzunehmen, projizieren wir sie auf andere, werfen wir sie auf andere. Und dann können wir ständig über sie reden, wie unmöglich sie sind, aber das führt uns nicht weiter. Wir laufen vor uns davon und wir meinen, indem wir über andere reden, sind wir besser als sie. Die frühen Mönche sagen: wenn du einen anderen sündigen siehst, sage "ich habe gesündigt". Das Verhalten des andern ist ein Spiegel für mich. Die Fastenzeit ist eine Einladung in den Spiegel zu schauen und wieder mit mir konfrontiert zu werden, damit ich meine Wahrheit Gott hinhalte, damit Gott meine Wahrheit verwandeln kann.