Kirchenmusik beim Eucharistischen Kongress

Fest des Glaubens und der Kultur

Eine Uraufführung, kölsche Töne, Crossover und jede Menge Chor- und Orgelkonzerte – für nahezu jeden Geschmack bietet der Eucharistische Kongress etwas. Musikalische Höhepunkte gibt es viele, domradio.de stellt einige vor.

Autor/in:
Mathias Peter
"lux eucharistica" im Kölner Dom  / © Weißinger/Förster, Tübingen
"lux eucharistica" im Kölner Dom / © Weißinger/Förster, Tübingen

Nahezu alle Sinne werden angesprochen, wenn der Kölner Dom bei "lux eucharistica" von innen in prächtigen Farben erstrahlt und dazu die Domorgeln und Gesang erklingen. Von Mittwoch bis Samstag taucht das Künstlerduo Casa Magica das Kölner Wahrzeichen in spektakuläres Licht; domradio.de überträgt jeden Abend ab 22 Uhr.

Kompositionsauftrag vom Eucharistischen Kongress

Ein ungewöhnliches Treffen verbunden mit einer Uraufführung erwartet am Samstag die Besucher der Kölner Philharmonie um 16 Uhr und 20 Uhr. Unter dem Motto "Kathedralklänge"“ singen vier Kammerchöre von deutschen Kathedralen ein geistliches Programm. Zentrales Werk ist die Neukomposition „Deus caritas est“. Der Leipziger Komponist Marcus Botho Ludwig hat in sieben Abschnitten Texte zum Thema Nächsten- und Gottesliebe aus der Bibel oder von Autoren wie Kurt Marti und Augustinus vertont. Ein gemeinsames Konzert ausschließlich von Kammerchören, die an deutschen Kathedralen wirken, hat es bislang noch nie gegeben. Das Vokalensemble Kölner Dom, der Osnabrücker Jugendchor, die Freiburger Domkapelle und der Kammerchor der Paderborner Dommusik  singen Werke von der Renaissance bis zur Gegenwart.

Orgel satt auf dem Eucharistischen Kongress

Die Orgel gilt als die Königin der Instrumente und für die Pilger gibt es zahlreiche Gelegenheiten, die vielen Orgeln in Köln zu hören. Der Dom und Sankt Peter in der Jabachstraße bieten beispielsweise um 12:30 Uhr bzw. um 13 Uhr je eine halbe Stunde Orgelmusik. Der Organist Balthasar Baumgartner spielt in St. Kunibert am Donnerstag um 20 Uhr den ersten und am Samstag um 19:30 Uhr den zweiten Teil des "Livre du Saint" – ein spektakuläres Werk von Oliver Messiaen, das in 18 Meditationen das Geheimnis der Eucharistie musikalisch bedenkt.

Große Qualität von kleinen Ensembles

Neben dem Konzert der Kathedralkammerchöre am Samstag bieten auch andere Ensembles hohe Gesangskunst. Acapellonia präsentiert sich als neues Vokalensemble am Donnerstag um 15 Uhr in St. Ursula, die Kölner Vokalsolisten singen unter dem Motto "Missa est" am gleichen Tag um 19:30 Uhr in St. Maria im Kapitol. Eine Reise durch die Musikgeschichte bieten die Cologne Overtone in St. Ursula am Freitag um 14 Uhr. Die originelle Messe für Doppelchor von Frank Martin erklingt beim Konzert in der St. Mauritius-Kirche am Samstag um 18 Uhr.

Musik verbindet

Kirchenchöre aus dem gesamten Bundesgebiet treffen sich, um sich auszutauschen und zusammen Musik zu machen – und das gleich mehrmals, immer um 16 Uhr in St. Maria Hilf. Kirchenlieder aus Kindheit und Jugend stehen beim gemeinsamen Singen der Senioren in St. Kunibert auf dem Programm. Der Caritas-Verband der Stadt Köln führt die Veranstaltung mit dem Carus-Verlag am Donnerstag in St. Kunibert um 15 Uhr durch.

Kirchenmusik ist bunt

Cross over gibt es beim Konzert "Choral meets Jazz". Der Titel verrät es, Gregorianischer Choral erklingt pur und in Verbindung eines Jazz-Trios um den Musiker Sebastian Gahler. Diese ungewöhnliche Kombination gibt es am Samstag in St. Aposteln um 14:30 Uhr. 12 Melodien der Sternzeichen erklingen bei dem Konzert für Orgel und Carillon am Freitag um 19:30 in St. Peter. Die Verbindung von Orgel und Pantomime gibt es hingegen in St. Gereon; der Organist Michael Hoppe spielt von Marcel Dupré den "Kreuzweg", Milan Sladek ist der Pantomime. Kölsche Töne gibt es dann bei Rolly Brings und Bänd bei der Veranstaltung "Das Evangelium auf Kölsch" am Freitag um 14 Uhr in St. Gereon.

Köln zeigt sich als Stadt der Kirchenmusik

"Die Pilger kommen ja aus ganz Deutschland und da wollten wir kein allgemeines Kulturprogramm machen, sondern ganz konkret das vorstellen, was Köln als Kulturstadt zu bieten hat." – so beschreibt Martin Meyer vom Eucharistischen Kongress die Programmauswahl für die Tage in Köln. Mit Blick auf das vielfältige Angebot an Kirchenmusik bleiben wohl kaum Wünsche offen – die Pilger haben jetzt nur ein Problem: die Qual der Wahl.


Quelle:
DR