TV-Wort zum Eucharistischen Kongress

Vom Unbegreiflichen ergriffen

Im "Wort zum Sonntag" sprach Pfarrer Gereon Alter über die Eucharistie. Ausgehend vom sehr konkreten Gegenstand der Monstranz, versucht der Essener Geistliche dieser nur schwer in Worte zu fassenden Wirklichkeit auf die Spur zu kommen.

Monstranz: Schaubehälter für Hostien (dpa)
Monstranz: Schaubehälter für Hostien / ( dpa )

In den Abendnachrichten am Fronleichnamstag waren sie wieder für viele zu sehen: Menschen, die andächtig eine Monstranz durch Straßen und über Felder tragen. Was aber verbinden katholische Christen mit diesem Ritual? Was bedeutet ihnen dieses kleine Stück Brot, das sie sich und der Öffentlichkeit da vor Augen führen? Gereon Alter will vor allem Menschen, die keinen Bezug mehr zum christlichen Glauben haben, eine Verstehenshilfe geben. Der Essener Pfarrer berichtet, was ihm persönlich die kleine Hostie in der Monstranz bedeutet. Dabei veranschaulicht er seine Gedanken an einer eigens für den "Eucharistischen Kongress" in Köln entworfenen "Lichtmonstranz".

Sechs Kilogramm wiegt dieses wertvolle Kunstwerk, das der Silberschmied Johannes Wittstamm aus Münster nach einem Entwurf von Prof. Dr. Andreas Meck aus Ottobrunn angefertigt hat. Es besticht durch seine einfachen, aber ausdrucksstarken Formen. Meck und Wittstamm entschieden sich für die Kombination aus einer Scheiben- und Strahlenmonstranz, die aus geschliffenem Bergkristall und poliertem Edelstahl besteht. Sie ist 52 Zentimeter hoch und 32,5 Zentimeter breit. Nach der Fernsehaufzeichnung im Fernsehstudio des WDR wird die Monstranz am Mittwoch, 5. Juni, um 19 Uhr im Zentrum des Eröffnungsgottesdienstes des Eucharistischen Kongresses am Tanzbrunnen stehen und danach bis zum Ende des Kongresses am Sonntag, 9. Juni, in der Kirche Mariä Himmelfahrt zu sehen sein.

Aktuelle kirchliche Ereignisse werden aufgegriffen

Rund zwei Millionen Zuschauer schalten regelmäßig am Samstagabend ein, wenn sich abwechselnd vier katholische und vier evangelische Geistliche im "Wort zum Sonntag" vier Minuten lang Gedanken über Gott und die Welt machen. Seit der ersten Ausstrahlung am 8. Mai 1954 wurde rund 2.400-mal gesendet. Unter den Sprechern waren bekannte Namen, darunter Bischöfe und mit Joseph Ratzinger auch ein Papst. 

Es ist gute Tradition, dass das "Wort zum Sonntag" aktuelle kirchliche Ereignisse aufgreift. Vor wenigen Wochen sendete Fernsehpastorin Nora Steen vom evangelischen Kirchentag in Hamburg, nun Gereon Alter zum Eucharistischen Kongress.

Seit 2010 "Wort zum Sonntag"-Sprecher

Gereon Alter wurde 1967 in Gelsenkirchen geboren. Er studierte Theologie in Bochum und Innsbruck, dann fünf Jahre lang in Rom. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1993 wirkte Gereon Alter zunächst in Gladbeck, dann in Münster, danach mit verschiedenen Aufgaben in der Stadt Essen. Seit Oktober 2011 leitet der Pfarrer die Essener Großpfarrei St. Josef Ruhrhalbinsel mit 18.000 Katholiken. Zum Team der "Wort zum Sonntag"-Sprecher gehört Gereon Alter seit Anfang 2010.

In seinen Fernsehansprachen beschäftigte sich der Priester unter anderem mit dem Erdbeben in Haiti, dem Loveparade-Unglück in Duisburg und der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima. "Es ist immer wieder eine große Herausforderung zu erkennen, was die Menschen gerade bewegt und entsprechend darauf zu reagieren", sagt der Sprecher. "Aber im Grunde ist das im wirklichen Leben ja nicht anders: Ob ein Wort ankommt oder nicht, ob es heilt oder zerstört, entscheidet sich wesentlich an der Empathie und der Authentizität dessen, der es spricht."

Zum Kongressbeginn am Mittwoch, 5. Juni, wird der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner gegen 7.30 Uhr im ARD Morgenmagazin sprechen.