Vorbote für den Eucharistischen Kongress

Monstranz auf Reisen

Der Eucharistische Kongress nächstes Jahr in Köln rückt näher - und das erste fassbare Anzeichen ist jetzt bereits unterwegs. Eine Monstranz reist seit dem 1. Advent  von Freiburg aus durch verschiedene deutsche Bistümer. Der Kölner Stadtdechant Monsignore Robert Kleine, Sekretär des Eucharistischen Kongresses, erklärt im domradio-Interview, was diese Monstranz so besonders macht.

Die Monstranz wurde zum letzten Eucharistischen Kongress 1960 gefertigt. (KNA)
Die Monstranz wurde zum letzten Eucharistischen Kongress 1960 gefertigt. / ( KNA )

domradio.de: Warum ist gerade eine Monstranz der Vorbote für den Eucharistischen Kongress?

Kleine: Bei diesen Tagen im Juni kommenden Jahres geht es um die Eucharistie, die Feier der heiligen Messe, aber auch um die Anbetung. Die Monstranz ist ein Instrument für die Anbetung, das die Eucharistie, die Hostie, aufnimmt - das Allerheiligste - und mit diesem Rahmen gehen wir nun bis zum Kongress durch Deutschland auf Reisen.

domradio.de: Ein symbolisches Zeichen also - Zeigegerät nennt man eine Monstranz ja auch. Wo genau befindet sie sich denn jetzt gerade?

Kleine: Die Monstranz ist im Augenblick im Bistum Rottenburg-Stuttgart im Südwesten Deutschlands, sie hat ihre Reise in Freiburg begonnen und befindet sich jetzt auf ihrer zweiten Station. Sie wird nun durch alle Bistümer gehen, bis sie am Sonntag vor Fronleichnam kommenden Jahres in Köln eintreffen wird - das ist dann das letzte der Bistümer, wo die Monstranz in der Vorbereitung und in der Einleitung auf den Kongress ankommen wird.

domradio.de: Die Monstranz wird auch Münchner Monstranz genannt. Was macht sie so besonders?

Kleine: Wir haben im kommenden Jahr den ersten nationalen Eucharistischen Kongress in Deutschland. Es gab bisher internationale Kongresse und zwei davon waren bereits in Deutschland, einer 1909 in Köln und der letzte, an den sich einige sicher noch erinnern, 1960 in Münchnen. Und zu diesem Kongress ist die jetzige Monstranz geschaffen worden. Sie ist eine für die damalige Zeit moderne Monstranz, mit Edelsteinen, die in der Mitte das Allerheiligste aufnimmt. Um den Bogen zu schlagen von München nach Köln, vom internationalen zum nationalen Kongress, haben wir diese Monstranz ausgewählt. 

domradio.de: Das bedeutet, sie ist sicher auch kostbar. Wer begleitet sie denn?

Kleine: Begleitet wird die Monstranz von den Maltesern. Sie haben die Monstranz in Freiburg in ihre Obhut genommen. Das Weltjugendtagskreuz 2005 wurde auch feierlich übergeben, es wurde überreicht, aber das ist etwas anderes. Die Monstranz hätten wir theoretisch auch mit DHL oder einem anderen Service verschicken können; sie hat ja eigentlich ihren Nutzen nur im Gebrauch der Liturgie. Das heißt, die Malteser bringen sie mit ihren Wagen, dann bleibt die Monstranz in der Sakristei der jeweiligen Kirche, bis sie dann auf den Altar gestellt wird und das Allerheiligste ausgesetzt wird. Dann ist sie im Gebrauch und dann ist sie für uns wichtig.

Das Interview führte Verena Tröster.