Erzbischof Becker kritisiert leistungsorientierte Gesellschaft

"Neue Solidarität der Generationen untereinander"

Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker sieht angesichts der Corona-Krise ein neues solidarisches Miteinander geboten. Wenn die Pandemie überstanden sein werde, könne nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden.

Impressionen aus dem Pontifikalamt am Libori-Sonntag / © Nicolas Ottersbach (DR)
Impressionen aus dem Pontifikalamt am Libori-Sonntag / © Nicolas Ottersbach ( DR )

Erzbischof Becker forderte am Mittwoch in einem Gottesdienst mit Schaustellerinnen und Schaustellern im Paderborner Dom "eine neue Solidarität der Generationen untereinander und mit der ganzen Schöpfung". In der heutigen Leistungsgesellschaft würden Gesundheit und Leistungsstärke oft als selbstverständlich angenommen, sagte Becker.

"Deswegen tun wir uns so schwer mit den Kleinen und Alten." Die Corona-Krise habe die Anfälligkeit dieses Denkens gezeigt, zugleich fordere sie die Fähigkeit zur Solidarität heraus. "Dazu gehören für mich auch alltägliche Dinge wie Höflichkeit, Respekt und Wertschätzung", erklärte der leitende Theologe von rund 1,5 Millionen Katholiken. Wer das im Kleinen nicht beherrsche, tue sich auch im Großen schwer. "Machen wir gemeinsam die Kleinen groß und geben den Haltlosen Halt", rief der Erzbischof auf.

Teil der Libori-Festwoche

Der Gottesdienst mit Schaustellern war Teil der Libori-Festwoche, die in diesem Jahr pandemiebedingt im kleineren Rahmen stattfindet.

Unter dem Leitwort "grenzenlos Libori" will das Erzbistum den Blick auf Menschen lenken, die von der Corona-Krise besonders betroffen sind. Das abschließende Pontifikalamt der Festwoche am Sonntag feiert Weihbischof Dominicus Meier mit Pflegekräften, medizinischem Personal, Ärztinnen und Ärzte sowie Betreuenden.


Quelle:
KNA