Kirchen wollen Begleitung Sterbender in Hospizen verbessern

"Qualität sorgsam gestalten"

"Die Begegnung mit dem Tod ist kein Kinderspiel": Ein neues Handbuch der kirchlichen Wohlfahrtsverbände und des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes soll die Begleitung sterbender Menschen in Hospizen verbessern.

Hospiz Haus Hörn in Aachen (KNA)
Hospiz Haus Hörn in Aachen / ( KNA )

Anhand eines 70-seitigen Fragenkatalogs können Einrichtungen damit ihre Arbeit reflektieren. Caritas, Diakonie und DHPV stellten das Handbuch mit dem Titel "Qualität sorgsam gestalten" am Freitag in Berlin vor. Es richtet sich an die rund 240 stationären Hospize in Deutschland. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit sollten die individuellen Bedürfnisse der Hospizgäste stehen, hieß es.

Die Fragen drehen sich um die direkte Begleitung und Versorgung der Hospizgäste, Grundlagen der Organisation, den Umgang mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, den gesellschaftlichen Auftrag der Einrichtungen und Verwaltungsfragen. Gefragt wird etwa, anhand welcher Kriterien ethische Entscheidungen getroffen werden, wie die ethische Kompetenz der Mitarbeiter gefördert wird oder auch welche Angebote für den Umgang mit den physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Aspekten der Trauer existieren.

Leitfadens in Frageform

"Die Begegnung mit dem Tod ist kein Kinderspiel", sagte Caritas-Vorstandsmitglied Eva Maria Welskop-Deffaa. Sie bleibe auch für diejenigen herausfordernd, für die Sterben und Sterbebegleitung zum beruflichen Alltag gehörten. Es sei daher bei der Erstellung des Handbuchs ein wichtiges Anliegen gewesen, die Handlungskompetenz der Mitarbeiter zu fördern.

Maria Loheide aus dem Vorstand der evangelischen Diakonie sagte, das Besondere des Leitfadens sei dessen Frageform: "Es geht nicht darum, was andere denken, was am besten ist, sondern der sterbende Mensch muss vor allen anderen gehört werden."