Reaktion des Papstes auf Missbrauchsvorwürfe

Franziskus versetzt Priester in Laienstand

Der Papst hat den chilenischen Geistlichen Luis Felipe Egana Baraona "zum Wohle der Kirche" in den Laienstand versetzt.

 (DR)

Das teilte das Bistum Talca am Wochenende mit. Franziskus nahm den Angaben zufolge ein entsprechendes Gesuch des ehemaligen Polizeikaplans an, der um seine Entlassung aus dem Priesterstand gebeten hatte.

Gegen Egana wird wegen Missbrauchsvorwürfen ermittelt. Ihm wird zur Last gelegt, im Jahr 1985 einen Minderjährigen missbraucht zu haben.
Im Juni war er deshalb von seinen priesterlichen Aufgaben entbunden worden.

Die katholische Kirche in Chile wird seit Jahren von einem Missbrauchsskandal erschüttert. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es dort mehr als 100 offene Missbrauchsfälle in der Kirche. Dutzende Geistliche sollen darin verwickelt sein. Inzwischen sind in dem südamerikanischen Land mehrere Bischöfe von ihren Ämtern zurückgetreten.

Blickpunkt auch auf Ordensschwestern

Papst Franziskus traf am Samstag außerdem Schwester Carmen Sammut (67), Vorsitzende der weltweiten Ordensfrauen-Vereinigung UISG, im Vatikan. Das teilte das vatikanische Presseamt nach der Begegnung ohne weitere Angaben mit. Die UISG trifft sich im Mai in Rom zu ihrer Vollversammlung. Sammut, Generaloberin der Missionsschwestern Unserer Lieben Frau von Afrika, steht seit 2013 an der Spitze der Internationalen Vereinigung von Generaloberinnen.

Die UISG hatte im November Ordensfrauen, die Opfer von Missbrauch geworden sind, zur Anzeige aufgerufen. Die Organisation forderte zudem transparentes Handeln bei Missbrauchsfällen in Kongregationen, Pfarreien und Bistümern sowie im öffentlichen Bereich. Die UISG umfasst weltweit 2.000 Vertreterinnen apostolisch tätiger Kongregationen mit mehr als 900.000 Mitgliedern.


Quelle:
KNA