Klinik-Chef nach Abtreibungsstreit entlassen

"Unüberbrückbare Differenzen"

Nach dem Streit um Abtreibungen in der Elbe-Jeetzel-Klinik in Dannenberg hat der Trägerkonzern jetzt den Klinik-Chef entlassen. Dieser hatte sich hinter seinen Chef-Arzt gestellt, der aus christlicher Überzeugung gegen Abtreibungen ist.

Sieben Wochen alter Fötus in einer Fruchtblase / © Peter Endig (dpa)
Sieben Wochen alter Fötus in einer Fruchtblase / © Peter Endig ( dpa )

Das Arbeitsverhältnis mit dem Verwaltungsdirektor sei beendet worden, teilte der Capio-Konzern in Fulda am Dienstag dem epd auf Anfrage mit. Klinik-Chef Markus Fröhling hatte sich hinter den Chefarzt der Gynäkologie gestellt, der in seiner Abteilung keine Schwangerschaftsabbrüche nach der Beratungsregelung mehr vornehmen wollte. Nachdem der Fall öffentlich wurde, schritt der Capio-Konzern ein.

Der Chefarzt der Gynäkologie, Thomas Börner, werde die Klinik auf eigenen Wunsch verlassen, hieß es. Börner hatte erklärt, aus seiner christlichen Überzeugung heraus keine Schwangerschaftsabbrüche in der Fachabteilung unter seiner Leitung zu dulden.

Unüberbrückbare Differenzen

Verwaltungsdirektor Fröhling wurde nach Angaben von Konzern-Geschäftsführer Martin Reitz zunächst beurlaubt. Jetzt kehrt er nicht mehr auf seinen Posten zurück. Aus Sicht der Geschäftsführung hätten sich unüberbrückbare Differenzen für eine weitere Zusammenarbeit ergeben, hieß es. Weitere Angaben wollte der Konzern unter Berufung auf den Persönlichkeitsschutz nicht machen.

Die Leitung der Klinik übernehme vorübergehend ein Geschäftsführer aus dem Konzern. Patientinnen könnten auch zukünftig in Dannenberg Schwangerschaftsabbrüche nach dem Beratungsmodell vornehmen lassen, betonte Reitz.


Quelle:
epd