Meyer für verheiratete Priester und Frauen im geistlichen Amt

Zölibat keine Pflicht?

Der frühere Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer, tritt für verheiratete Priester und eine Zulassung von Frauen zu geistlichen Ämtern ein. Meyer hofft auf baldige Entwicklungen.

Staffelübergabe: Alois Glück und Hans Joachim Meyer beim ZdK (KNA)
Staffelübergabe: Alois Glück und Hans Joachim Meyer beim ZdK / ( KNA )

"Wir brauchen auch verheiratete Priester", sagte Meyer am Freitag in Berlin im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur. Auch könne er kein "überzeugendes Argument erkennen, das die Frauen vom geistlichen Amt ausschließt".

Meyer betonte zugleich, er halte Ehelosigkeit für ein wichtiges Zeichen vor allem in klösterlichen Gemeinschaften. "Aber es gibt keine Notwendigkeit für einen generellen Pflichtzölibat, und erst recht ist dies kein Gebot des Evangeliums". Auch räumte er ein, dass die katholische Kirche von einer generellen Zulassung der Frauen zum geistlichen Amt noch sehr weit entfernt sei, weil sie geschichtlich bedingt nur ein männliches Amtspriestertum gehabt habe. "Aber weil es eben geschichtlich bedingt war, kann sich das auch ändern. Das ist jedenfalls meine Hoffnung", so Meyer, der die höchste Vertretung des deutschen Laien-Katholizismus von 1997 bis 2009 leitete.


Quelle:
KNA