Münchner Pfarrer stellt Brotzeitdieb im Wiesn-Zelt

Es ging um die Wurst

Es war nicht irgendjemand, der auf dem Münchner Oktoberfest einen Langfinger gestellt hat. Pfarrer Rainer Maria Schießler, zurzeit Kellner auf der Wiesn, hat einen hungrigen jungen Mann beobachtet, als dieser die Zeche prellen wollte.

Pfarrer Schießler in seinem Element / © Katharina Ebel (KNA)
Pfarrer Schießler in seinem Element / © Katharina Ebel ( KNA )

Rainer Maria Schießler (55), überregional bekannter Münchner Pfarrer, hat in seiner derzeitigen Funktion als Oktoberfest-Bedienung einen Brotzeitdieb gestellt. Wie die "Süddeutsche Zeitung" auf ihrer Internetseite berichtet, hatte der Geistliche in einem Wiesn-Zelt auf einem Tisch ein Brett mit Vorspeisen aufgebaut. Daraufhin sein ein 21-Jähriger aus Garmisch-Partenkirchen unverzüglich zum "Geschmackstest" übergegangen. Als der von Schießler zur Rede gestellte Mann aggressiv wurde, wurde die Polizei hinzugezogen. Auf dem Brettl zu 14,50 Euro waren den Angaben zufolge Freiland-Rettich, Radieschen, "Obazder", Bauernspeck, Fleischpflanzerl, Pfefferbeißer sowie Schmalz- und Schnittlauchbrot versammelt.

Abgekühlt in Polizeigewahrsam

Schießler arbeitet bei der Wiesn im Nebenerwerb als Bedienung im Schottenhamel-Zelt. Als er den hungrigen Mann beobachtete, forderte er ihn laut Bericht auf, die Mahlzeit zu bezahlen. Doch der Genießer bayerischer Spezialitäten habe sich nicht reumütig gezeigt, sondern Ordnungsdienst und Polizisten beschimpft. Letztere hätten ihn dann zur Abkühlung in Gewahrsam genommen und ins Polizeipräsidium gebracht.

Schießler nimmt sich seit zehn Jahren regelmäßig Urlaub, um auf der Wiesn zu bedienen. Nur 2013 und 2014 setzte er aus. Das eingenommene Geld spendet er jedes Mal für einen wohltätigen Zweck. Schießler ist Autor des Bestsellers "Himmel - Herrgott - Sakrament: Auftreten statt austreten".


Quelle:
KNA