Entwicklungsminister Müller will auf Afrika setzen

Marshall-Plan für Afrika?

Als Antwort auf den Migrationsdruck setzt sich Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) für eine neue Wirtschaftspolitik für Afrika ein. "Afrika wird der Energiekontinent dieses Jahrhunderts", so der Minister.

Kleinbauern in Afrika (dpa)
Kleinbauern in Afrika / ( dpa )

Im Deutschlandradio Kultur (Samstag) konkretisiert er seine Forderung nach einem Marshall-Plan für den Kontinent. Da sich die Bevölkerungszahl Afrikas von derzeit 1,2 Milliarden in den nächsten 30 Jahren verdoppeln werde, müsse Europa präventiv tätig werden, damit sich nicht weiter Menschen auf der Suche nach Jobs auf den Weg nach Norden machten, so der CSU-Politiker.

Wo ein klarer wirtschaftlicher Erfolg sichtbar werde, wie etwa in Ruanda, gebe es auch keine Migration, berichtete der Minister nach seiner Rückkehr von einer fünftägigen Reise in den Senegal, den Niger und nach Ruanda. Mit dem Bevölkerungsanstieg seien auch enorme Wachstumsimpulse verbunden.

Blick in die Kugel

Müller konkretisierte seine Forderung nach Investitionen am Beispiel von Ruandas Hauptstadt Kigali. Er wünsche sich dort eine "deutsche Wirtschaftssonderzone mit deutschen Investitionen", so der Minister.

Bei einem Durchbruch in der Speichertechnologie für Sonnenenergie werde Afrika einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung nehmen, "wie wir uns das die letzten 50 Jahre nicht vorstellen konnten", sagte Müller. "Afrika wird der Energiekontinent dieses Jahrhunderts", prognostizierte er.

Fluchtgründe bekämpfen

Der Entwicklungsminister forderte ein stärkeres Engagement deutscher Unternehmen. Sollte es nicht gelingen, zusätzliche Arbeitsplätze für Millionen junger Afrikaner zu schaffen, "dann kommen sie zu uns".

Damit zusätzliche Mittel der Entwicklungshilfe nicht in korrupte Kanäle gerieten, arbeite sein Ministerium in Ländern wie Eritrea nicht mit Regierungen, sondern direkt mit Partnerorganisationen zusammen, sagte Müller.

 


Schüler der "Aktion Tagwerk" stellen Afrika dar (dpa)
Schüler der "Aktion Tagwerk" stellen Afrika dar / ( dpa )
Quelle:
KNA