Menschenrechtlerin kritisiert neue Standards der Weltbank

"Ernüchternd"

Die Menschenrechtsexpertin Andrea Kämpf hat die überarbeiteten Sozial- und Umweltstandards der Weltbank kritisiert.

In Stiftungen investieren heißt persönliche Anliegen nachhaltig fördern / © Daniel Reinhardt (dpa)
In Stiftungen investieren heißt persönliche Anliegen nachhaltig fördern / © Daniel Reinhardt ( dpa )

Die Entwicklungsbank sei die erste gewesen, die solche Standards eingeführt habe; nun sei sie die erste, die die Vorgaben "wieder aufweicht und damit Kreditnehmern entgegen kommt", schreibt sie in der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). Die neuen Schutzstandards "unterminieren globale vertragliche Verpflichtungen und politische Vereinbarungen."

Vier Jahre lang hatte die Weltbank, die beispielsweise Staudämme, Schulen und Krankenhäuser in den ärmsten Ländern finanziert, ihre Richtlinien überarbeitet. Das Ergebnis sei "ernüchternd", so Kämpf. So könnten nun Kredite bewilligt werden, ohne dass zuvor das Risiko eines Projekts geprüft werden müsse - also brauche es nicht länger Umsiedlungspläne oder Angaben zu Entschädigungen. Dabei, so die Mitarbeiterin am Deutschen Institut für Menschenrechte, seien nicht die bisherigen Standards das Problem gewesen, sondern, "dass diese nicht konsequent umgesetzt und überprüft wurden".


Quelle:
KNA