Papst Franziskus fordert gerechtere Verteilung von Lebensmitteln

Nahrung als Recht für alle

Papst Franziskus hat eine gerechte Lebensmittelverteilung für alle Menschen gefordert. Der Zugang zu Nahrung sei ein "Recht für alle", das "keinen Ausschluss duldet", sagte das Kirchenoberhaupt.

Papst Franziskus (dpa)
Papst Franziskus / ( dpa )

Rund 450 Tagungsteilnehmern der Welternährungsorganisation FAO waren zu einer Audienz in den Vatikan gekommen. Ausdrücklich wandte sich der Papst gegen eine Vergeudung von Lebensmitteln. Etwa ein Drittel aller Nahrungsmittel werde vernichtet oder zweckentfremdet, wenn auch mitunter für Zwecke wie Viehfutter oder Biokraftstoff, sagte Franziskus.

Während der Nordteil der Erde stark auf die Qualität von Lebensmitteln achte, komme es für den Süden darauf an, überhaupt eine ausreichende Menge zu produzieren, um die Menschen ernähren zu können, so der Papst. Es brauche dringend eine Änderung des Lebensstils. Mit Nachdruck unterstrich Franziskus vor den FAO-Delegierten das Recht aller Menschen auf Zugang zu Trinkwasser, um das es zunehmend Konflikte gebe. Wasser sei ein Symbol für Leben.

"Markt vermehrt Hunger in der Welt"

Besorgt äußerte er sich zudem über den Einfluss des Marktes für den Hunger in der Welt. Preise für Nahrungsmittel hingen nicht nur von Klimaveränderungen ab, sondern auch von Spekulationen an der Börse, wo Mais, Getreide, Reis und Soja gehandelt werden. Aber auch der Aufkauf landwirtschaftlich nutzbarer Flächen durch internationale Unternehmen habe negativen Einfluss auf die Lebensmittelsicherheit, beklagte der Papst. Das erschwere vielen Familien den Zugang zu eigenem Land, um erforderliche Lebensmittel anzubauen.

Franziskus appellierte an die FAO, im Kampf gegen den Hunger nicht nachzulassen und Unterernährung in aller Welt zu bekämpfen. Die Behörde solle sich nicht darauf beschränken, Daten zu erfassen, so notwendig dies auch sei. "Versuchen wir entschieden, unseren Lebensstil zu ändern. Vielleicht brauchen wir weniger an Ressourcen", so der 78-Jährige. "Einfachheit bedeutet nicht Verzicht auf Entwicklung".


Quelle:
KNA