Katholikenrat und Caritas gegen aktive Sterbehilfe

"Sterben in Würde ist Menschenrecht"

"Jeder Mensch hat das Recht auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen", hat Diözesan-Caritasdirektor Frank Johannes Hensel gesagt. Auch der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln wendet sich klar gegen aktive Sterbehilfe.

Kirche: Für Achtung der Würde des Sterbenden / © ArVis
Kirche: Für Achtung der Würde des Sterbenden / © ArVis

Der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln und der Kölner Diözesan-Caritasverband wenden sich entschieden gegen aktive Sterbehilfe. "Jeder Mensch hat das Recht auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen", sagte Diözesan-Caritasdirektor Frank Johannes Hensel am Dienstag in Köln. Es gelte, Angst und Schmerzen der Betroffenen wahrzunehmen und sie nicht sich selbst zu überlassen.

Diözesanrat-Geschäftsführer Norbert Michels erklärte, für Christen sei das Leben ein unantastbares Geschenk Gottes, "und Sterben ist Teil des Lebens". Beide verwiesen auf die Angebote katholischer Hospizarbeit. Es sei "ein Herzensanliegen, das Sterben als letzte große Lebensaufgabe anzusehen und anzugehen".

"Sterbezeit ist Lebenszeit"

Diözesanrat und Caritas haben eine neue Informationsbroschüre "Sterbezeit ist Lebenszeit" zum Thema Begleitung im Hospiz herausgegeben. Zugleich unterzeichneten sie die "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland", die 2010 von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, dem Deutschen Hospiz- und Palliativverband und der Bundesärztekammer herausgegeben wurde. In ihren Leitsätzen fordert sie dazu auf, "krank werden, älter werden und Abschied nehmen sowie das damit verbundene Leiden als Teile des Lebens zu akzeptieren".

Angehörige einbeziehen

Michels erklärte, die Charta solle dazu beitragen, die Auseinandersetzung mit den existenziellen Phänomenen Sterben, Tod und Trauer im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Kennzeichnend für die palliative und hospizliche Arbeit sei, dass nicht nur der Sterbende, sondern auch seine Angehörigen einbezogen werden und deren Unterstützung durch ein Team von haupt- und ehrenamtlich Tätigen gewährleistet ist. Mit der neuen Broschüre wollen die katholischen Organisationen laut Angaben auch neue Engagierte in diesem Bereich gewinnen.


Quelle:
KNA