Kirche begrüßt Beratungen zu Suizidbeihilfe

"Gute Regierungsentscheidung"

Die deutschen Bischöfe begrüßen die neuerlichen Beratungen über den umstrittenen Gesetzentwurf zur Suizid-Beihilfe.

 (DR)

Es handle sich um eine "gute Regierungsentscheidung", sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Donnerstagabend der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn.

Kopp nannte es erfreulich, "dass offenbar ein neuer Prozess des Nachdenkens über Sterbehilfe einsetzt, in den auch die Kritiker stärker einbezogen werden". Es dürfe jedoch nicht bei einer bloßen Rücknahme des Gesetzes bleiben, betonte der Sprecher der Bischöfe.

"Wir brauchen ein umfassendes Verbot organisierter Beihilfe zur Selbsttötung." Ähnlich hatte sich zuvor auch schon das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) geäußert. Der Entwurf von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sieht vor, die "gewerbsmäßige" Beihilfe zum Suizid unter Strafe zu stellen.

Kritiker aus Kirchen, Verbänden und der Union fürchten, dass damit zugleich jede Suizidbeihilfe ohne Gewinnabsicht legalisiert werden könnte.

Das Kabinett hatten den Entwurf bereits beschlossen. Der Bundestag überwies ihn nach der Ersten Lesung an den Rechts- und Innenausschuss. Er wurde Ende November in einer Nachtsitzung behandelt; eine Aussprache fand daher nicht statt. Angesichts anhaltender Kritik stoppte Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) nun das Verfahren und kündigte neue Gespräche auch mit dem liberalen Koalitionspartner an. Leutheusser-Schnarrenberger ließ unterdessen erkennen, sie sei zu einem Entgegenkommen nicht bereit und würde notfalls komplett auf ein Gesetz verzichten.

 


Quelle:
KNA