Autobiografie von Kardinal Meisner zum dritten Todestag

"Wer sich anpasst, kann gleich einpacken"

Zum dritten Todestag des langjährigen Kölner Kardinals Joachim Meisner erscheint eine Autobiografie. "Wer sich anpasst, kann gleich einpacken" lautet der Titel der "Lebensinnerungen". Das Buch soll am 29. Juni in den Handel kommen.

Ein Portrait von Joachim Kardinal Meisner / © Nikolas Ottersbach (DR)
Ein Portrait von Joachim Kardinal Meisner / © Nikolas Ottersbach ( DR )

Es erscheint im Herder Verlag. Der Kardinal war am 5. Juli 2017 während eines Urlaubs im bayerischen Bad Füssing im Alter von 83 Jahren gestorben.

Manuskript noch selbst bearbeitet

Vor seinem Tod habe er seine Erfahrungen und Erlebnisse niederschreiben lassen und das Manuskript noch selbst bearbeitet, heißt es in dem Prospekt. Meisner erzähle "mit Verve und großer Offenheit" über turbulente Zeiten wie Krieg und Flucht, das Leben im Berlin der DDR, seine Zeit in Köln und seine Erlebnisse in Rom.

Die 272 Seiten umfassende Autobiografie entstand in Zusammenarbeit mit der Buchautorin und Journalistin Gudrun Schmidt, wie der Verlag auf Anfrage mitteilte. Schmidt hatte bereits 2007 das Buch "7 Tage mit dem Kardinal" veröffentlicht.

25 Jahre Erzbischof in Köln

Meisner stand 25 Jahre lang bis zu seinem Ruhestand ab März 2014 an der Spitze des Erzbistums Köln. Der Geistliche wurde am 25. Dezember 1933 in Breslau (Wroclaw) geboren. Er kam nach der Flucht mit seiner Familie 1945 nach Thüringen.

Zu DDR-Zeiten war er von 1975 bis 1980 Weihbischof in Erfurt und anschließend Bischof in der geteilten Stadt Berlin, bevor er 1989 auf Wunsch von Papst Johannes Paul II. nach Köln wechselte.

Joachim Kardinal Meisner

Joachim Meisner wird am 25. Dezember 1933 als zweiter von vier Söhnen der Eheleute Hedwig und Walter Meisner in Breslau, Deutsch Lissa, geboren (Deutsch Lissa gehörte seit 1928 zur Stadt Breslau). Die Eltern führen ein Einzelhandelsgeschäft. Der Vater fällt im Krieg.

1945 muss die Familie vor der heranrückenden Roten Armee fliehen; das Auto, erinnert sich Meisner, versagte schon kurz hinter der Stadtgrenze seinen Dienst. Zu Fuß und mit der Bahn gelangt die Familie schließlich nach Körner in Thüringen.

Die Art der Feier - ohne offiziellen Reden - war ganz im Sinne von Kardinal Meisner. / © Tomasetti (DR)
Die Art der Feier - ohne offiziellen Reden - war ganz im Sinne von Kardinal Meisner. / © Tomasetti ( DR )
Quelle:
KNA