Kardinal Woelki besucht Kölner Synagogengemeinde

"Religionsgemeinschaften gefragt"

Rainer Maria Kardinal Woelki hat die Kölner Synagogengemeinde besucht. Damit will das Erzbistum Köln bewusst ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen. Eine enge Partnerschaft sei heute umso wichtiger, betonte der Kölner Erzbischof.

Weihbischof Rolf Steinhäuser; Kardinal Woelki; Yechiel Brukner; Abraham-Josef Lehrer (von links nach rechts)  / © Robert Boecker (Erzbistum Köln)
Weihbischof Rolf Steinhäuser; Kardinal Woelki; Yechiel Brukner; Abraham-Josef Lehrer (von links nach rechts) / © Robert Boecker ( Erzbistum Köln )

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat am Mittwoch die Synagogengemeinde der Stadt besucht. Das teilte das Erzbistum Köln mit. Dabei hat der Erzbischof gemeinsam mit Weihbischof Rolf Steinhäuser den Rabbiner Yechiel Brukner und den Gemeindevorstand getroffen.

Mit dem Besuch wollte der Kardinal laut Erzbistum auch ein Zeichen gegen Antisemitismus setzten. In einer Gesellschaft, in der immer wieder Hass und Vorurteile gegenüber Menschen anderer Religionszugehörigkeit und Herkunft geschürt würden, sei eine Partnerschaft umso wichtiger. "Der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft steht und fällt damit, ob es uns gelingt, die unterschiedlichen Menschen einander näher zu bringen", so Woelki. Besonders seien dabei die Religionsgemeinschaften gefragt.

Lob für die bisherige Verbindung 

Woelki und Brukner lobten beide die persönliche Verbindung zwischen Erzbistum Köln und der Synagogengemeinde. Woelki wünschte sich, dass diese weiter wachse. Brukner nannte die Verbindung ein "Geschenk" und freute sich über gemeinsame Begegnungs-Projekte. Er forderte aber auch, dass die Kirche immer dann ihre Stimme erheben müsse, wenn die jüdische Gemeinschaft durch Antisemitismus angefeindet oder das Existenzrecht des Staates Israel bestritten werde.

Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, dankte Kardinal Woelki, dass er im kommenden Jahr das Jubiläum zu 1.700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland unterstützen will, so das Erzbistum. Hintergrund des für 2021 geplanten Festjahres ist die erste urkundliche Erwähnung der jüdischen Gemeinde im heutigen Köln in einem Edikt des römischen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321. Die älteste Abschrift des Dekrets befindet sich in den vatikanischen Archiven. Kardinal Woelki will sich demnach dafür einsetzen, diese Abschrift zum Jubiläum von Rom in die Domstadt zu holen.


Quelle:
DR
Mehr zum Thema