Auftakt der St. Gereons-Festwoche

Tradition mit Abwechslung

Gleich mehrere Jubiläen feiert in diesem Jahr die Kirchengemeinde St. Gereon in Köln. Nach Gottesdiensten, Konzerten und Vorträgen folgt ein weiteres Highlight des Festjahres: Am Sonntag startet die traditionelle St. Gereon-Festwoche.

Romanik: St. Gereon in Köln (KNA)
Romanik: St. Gereon in Köln / ( KNA )

DOMRADIO.DE: Wir sind ja jetzt quasi schon in den letzten Monaten des Festjahres. Können Sie uns trotzdem nochmal sagen, welche Jubiläen denn eigentlich gefeiert werden?

Dr. Reinhard Künstler (Mitglied im Pfarrgemeinderat St. Gereon): St. Gereon ist ja neben dem Dom eine der ältesten Kölner Kirchen und wir haben in diesem Festjahr drei Jubiläen, die wir begehen. Einmal sind es 950 Jahre, seitem Erzbischof Anno die Kirche geweiht hat. Dann feiern wir 800 Jahre, seitdem das Dekagon gebaut wurde und vor 700 Jahren die gotische Sakristei - das haben wir sozusagen schon hinter uns. Das war ein sehr schöner Gottesdienst am 24. September, da hatten wir den Weihbischof zu Gast, der die Reliquien in den Blasius-Altar der oberen Sakristei eingeführt hat. Das war für die gesamte Gemeinde ein großes Ereignis.

DOMRADIO.DE: Und am Sonntag startet die Festwoche. Warum findet denn jetzt noch mal abgesetzt so eine Woche statt?

Künstler: Das ist eigentlich schon Tradition. Denn St. Gereon hat ja seinen Festtag am 10. Oktober und immer um dieses Datum herum wird die Woche geplant. Eingeleitet wird die Woche mit einem Gottesdienst an dem Sonntag vorher und ausgeleitet mit einer Vesper im Kerzenschein. Das ist ein ganz tolles Ereignis. Wer die Kirche kennt, weiß, dass sie eine sehr hohe Kuppel hat, das Dekagon, und da sind drei Emporen, die mit zirka 400 kleinen Teelichtern ausgeleuchtet werden. Das ist eine ganz besondere Atmosphäre. Der Gottesdienst findet am Sonntag um 19 Uhr statt und anschließend gibt es eine Prozession um die Kirche herum. Wer die Zeit hat und die Gelegenheit: Herzlich willkommen.

DOMRADIO.DE: So wird die Woche ausklingen, aber wie starten wir denn jetzt in diese Woche?

Künstler: Mit einem Highlight. Wir haben das Pontifikalamt mit Kardinal Woelki. Wir sind natürlich sehr angetan, dass der Kardinal sich für uns Zeit nimmt. Hinweisen möchten wir auf jeden Fall auf den Mittwoch. Da haben wir ja um sieben Uhr eine Podiumsdiskussion angesetzt. Das Thema klingt auf den ersten Blick ein bisschen ungewöhnlich - "History of Europe - keine Sicherheit ohne Gewalt?". Das hat damit zu tun, dass Gereon ein Soldat der thebäischen Legion der Römer war und auch die Militärseelsorge in Köln verhaftet ist. Dazu haben wir wirklich hochkarätige Referenten eingeladen, die mit Pfarrer Dominik Meiering die Diskussion um die hoffentlich gewaltfreie Zukunft Europas führen wollen.

DOMRADIO.DE: Diese Festwoche ist schon eine Tradition in Sankt Gereon. Was erhoffen Sie sich denn jetzt konkret von dieser Woche?

Künstler: Wir hoffen auf eine große Beteiligung und dass auch Menschen kommen, die St. Gereon noch nicht als Bauwerk kennen. Das ist sehr schade, denn es ist eine der schönsten romanischen Kirchen. Ein Besuch lohnt sich eigentlich jederzeit - von 10 bis 18 Uhr ist die Kirche eigentlich immer geöffnet. In dem Zusammenhang möchte ich nochmal auf die schöne restaurierte gotische Sakristei hinweisen, die den Kirchenschatz von St. Gereon beherbergt. Das ist immer eine Sehenswürdigkeit.

DOMRADIO.DE: Jetzt befinden wir uns ja wirklich schon in den letzten Monaten des Festjahres von St. Gereon. Was haben Sie denn für einen Eindruck, wie das Programm des Festjahres so angenommen wurde von den Leuten?

Künstler: Wir sind mit der Beteiligung sehr zufrieden. Wir haben ja durchaus ein sehr abwechslungsreiches Programm gehabt. Ich weise auf Herrn Beikircher hin, der sich über die Reliquienverehrung Gedanken gemacht hat und das auf seine Weise aufgearbeitet hat. Dann hatten wir Frau Schock-Werner bei uns, die nochmal einen ganz anderen Blick auf die Kirche geworfen hat. Es gab also schon diverse Highlights und bis Dezember geht das auch noch so weiter.

Das Interview führte Julia Reck.


Quelle:
DR
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