Am Sonntag öffnet das Bonner Münster

Zum letzten Mal bis Ende der Sanierung

Seit über zwei Jahren ist das Bonner Münster im Herzen der Stadt eine Baustelle: Das Gotteshaus im überwiegend romanischen Stil muss saniert werden. Am Sonntag können sich Interessierte ein Bild vom Stand der Restaurierung machen.

Bonner Münster / © Saiko3P (shutterstock)

DOMRADIO.DE: Sie wollen am Tag des offenen Denkmals die Türen des Bonner Münsters öffnen. Warum?

Wolfgang Picken (Bonner Stadtdechant): Das Bonner Münster wird vier Jahre lang geschlossen sein. Uns ist es wichtig, dass die Bürger der Stadt und auch Gäste die Kirche nicht nur von außen eingerüstet erleben und an ihr vorbeigehen, sondern dass man sie in Erinnerung behält. Am Sonntag kann man in die Kirche reingehen und sich davon überzeugen, dass die Baumaßnahmen entsprechend gut laufen. Die Sanierung des Münsters wird ja viele Ressourcen, viel Geld, kosten. Da ist es wichtig, dass jeder sieht und spürt, dass das Geld wirklich gut angelegt ist.

DOMRADIO.DE: Sie wollen den Tag des offenen Denkmals mit einem Gottesdienst einleiten - wo, wie und wann?

Picken: Viele Leute wissen gar nicht, dass Bonn einen der schönsten romanischen Kreuzgänge im Rheinland hat. Wir nutzen den Kreuzgang mehrfach für Open-Air-Gottesdienste im Sommer. In diesem Kreuzgang hat man einen wunderschönen Blick auf die Münster-Basilika. Um 12 Uhr beginnt der Gottesdienst in dieser sehr schönen und eindringlichen Atmosphäre und um 14 Uhr wird die Gelegenheit sein, nicht nur die Nase ins Münster zu stecken, sondern durch das Münster zu gehen und einen sehr eindringlichen Blick auf die Bauarbeiten zu bekommen.

DOMRADIO.DE: Welcher Anblick wird sich den Besuchern bieten – verraten Sie uns etwas dazu?

Picken: Ja, ich glaube, dass viele Leute eine leere Kirche nicht kennen. In der Kirche gibt es zurzeit ja keine Bänke und nur wenige Kunstwerke - das ist schon ein ungewöhnlicher Eindruck. Und die Bauarbeiten im Innenraum sind so weit fortgeschritten, dass die gesamte Hochchoranlage des Bonner Münsters eingerüstet ist. Das ist schon ein imposantes Bild. 

Es sieht ungewöhnlich aus, wenn man durch die Baustelle geht und die Kunstwerke sieht, die von großen Holzbauten umgeben sind - weil man sie nicht demontieren konnte. Das kriegt man ja nicht alle naselang geboten. Von daher sind es viele Eindrücke.

Man sieht, dass die Generalsanierung wirklich sehr umfangreich ist und deshalb sowohl die Zeit als auch die Kosten gewährleistet sind. Wenn man jetzt selbst durch so eine gerüstete und bebaute Basilika geht, wird man auch feststellen: Es ist eine wunderschöne, beeindruckende Kirche.

DOMRADIO.DE: Ursprünglich sollte die Sanierung im Jahr 2020 abgeschlossen sein, jetzt ist die Rede vom Sommer 2021. Wie ist der Stand der Dinge?

Picken: Wir hatten ursprünglich vorgesehen, an Weihnachten oder zum Jahreswechsel 2020 fertig zu sein. Das hat sich aus verschiedenen Aspekten nicht ergeben. Aber wir gehen sicher davon aus, dass sich die Sanierung bis zum Sommer 2021 realisieren lässt.

DOMRADIO.DE: Wie kann man am Sonntag im Bonner Münster dabei sein?

Picken: Man macht sich einfach auf den Weg in die Innenstadt. Das Bonner Münster ist ja Gott sei Dank leicht zu finden. Nur der Zugang zum Bonner Münster ist nicht vom Münsterplatz aus, sondern vom Kreuzgang, was natürlich den Vorteil hat, dass man auch diesen schönen Kreuzgang sieht.

Dort wird man in Powerpoint-Präsentationen von Bauleitern und Architekten über die Maßnahmen und den Umfang der Schäden informiert. Es gibt etwas zu trinken, weitere Informationen und dann geht man an der Innenseite des Kreuzgangs in die Kirche hinein. Am Ende kommt man in der West-Apsis wieder raus und kann anschließend draußen in der Stadt - hoffentlich bei gutem Wetter - einen Kaffee trinken und den Rest der schönen Stadt genießen.

Das Gespräch führte Hilde Regeniter.


 

Stadtdechant Wolfgang Picken / © Viola Kick (DR)
Stadtdechant Wolfgang Picken / © Viola Kick ( DR )


 

Der Innenraum des Bonner Münsters ist eine Baustelle / © Ann-Kathrin Heep (DR)
Der Innenraum des Bonner Münsters ist eine Baustelle / © Ann-Kathrin Heep ( DR )
Quelle:
DR
Mehr zum Thema