Erzbistum Köln stellt Finanzbericht 2017 vor

Solide Basis für die Kirche in Bewegung

Das Erzbistum Köln kann sich auf eine solide finanzielle Basis bei den eingeleiteten Veränderungen stützen. So lautet das Fazit der Vorstellung des Finanzberichts 2017, den Generalvikar Markus Hofmann an diesem Donnerstag präsentierte.

Spitzen des Kölner Doms / © Caroline Seidel (dpa)
Spitzen des Kölner Doms / © Caroline Seidel ( dpa )

Der Kölner Generalvikar wies bei der Vorstellung des Finanzberichts 2017 auf die Notwendigkeit hin, Kirche immer wieder neu zu denken, um mit vielfältigen Angeboten die Bedürfnisse der Menschen zu treffen. "Wir unterstützen Menschen und Gemeinden dabei, neue Wege für den Glauben zu finden. Als Kirche in Bewegung haben wir zum Glück eine solide wirtschaftliche Basis."

Wie viel zahlt ein Katholik im Bistum Köln pro Jahr?

Der Finanzbericht 2017 des Erzbistums Köln weist Erträge auf Vorjahresniveau in Höhe von 860 Millionen Euro aus. Mit 656 Millionen Euro bilden die Erträge aus der Kirchensteuer die größte Einnahmequelle, die aufgrund der guten Konjunkturlage einen Anstieg von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet.

Den Angaben zufolge zahle jeder Katholik einen durchschnittlichen Betrag von 330 Euro im Jahr an Kirchensteuern. 

Zuschüsse an Kirchengemeinden bilden größten Etatposten 

Weitere Geldquellen sind Zuschüsse aus der öffentlichen Hand: So bekommt das Erzbistum etwa 122 Millionen Euro, insbesondere für den Betrieb der erzbischöflichen Schulen.

Den Erträgen stehen laufende Aufwendungen in Höhe von 853 Millionen Euro gegenüber. Den größten Aufwandsposten bilden die Zuschüsse an die Kirchengemeinden, Verbände und andere kirchliche Einrichtungen in Höhe von rund 370 Millionen Euro. Die Personalaufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent gestiegen und lagen bei rund 331 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist gestiegen, insbesondere durch die Einstellung von Verwaltungsleitungen, um 44 auf 4.459 an.

Neben den weiter steigenden Personalaufwendungen erwartet das Erzbistum in Zukunft auch steigende Kosten für den Erhalt von Gebäuden. Den Jahresüberschuss von rund 29 Millionen Euro verwendet das Erzbistum deshalb im Wesentlichen zur Stärkung der Rücklagen für die Altersversorgung und für den Erhalt von Gebäuden. Die Bilanzsumme des Erzbistums stieg gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro an.

Kirchensteuermittel für Seelsorge, Caritas und Bildung

An jedem Tag gibt das Erzbistum Köln mehr als zwei Millionen Euro für die kirchliche Arbeit und die Erfüllung seiner Aufgaben aus. Der Finanzbericht zeigt, wie das Geld der Kirchensteuerzahler eingesetzt wird. Fast die Hälfte der Beiträge fließt in die regionale und zielgruppenbezogene Seelsorge.

Rund 17 Prozent fließen als Zuschüsse an die Caritas sowie in Mission und Entwicklungshilfe. Zwölf Prozent der Kirchensteuererträge werden für Bildung verwendet, neun Prozent zur Finanzierung der Kindertagesstätten. 13 Prozent werden zur Finanzierung der Altersversorgung und knapp vier Prozent für die erzbischöflichen Einrichtungen und die Verwaltung benötigt.

Ethische und ökologische Kriterien für die Kapitalanlage

Der zusammengefasste Jahresabschluss 2017 des Erzbistums Köln und des Erzbischöflichen Stuhls wurde wie in den Vorjahren nach handelsrechtlichen Vorschriften erstellt und von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Finanzbericht 2017 enthält darüber hinaus die Abschlüsse der Hohen Domkirche, des Metropolitankapitels und des Priesterseminars sowie die Abschlüsse der vom Erzbistum verwalteten selbstständigen Stiftungen.

Der Finanzbericht 2017 enthält erstmals eine Dokumentation über Aspekte der Nachhaltigkeit. Das Erzbistum Köln nennt die Themenbereiche Umwelt, Personal, soziale Aktivitäten, Prävention und Kapitalanlagemanagement als wesentliche Handlungsfelder zur Nachhaltigkeit in der kirchlichen Arbeit. Der diesjährige Bericht stellt detailliert die Kapitalanlagestrategie des Erzbistums vor, die ethischen und ökologischen Kriterien folgt.


Der Kölner Generalvikar Markus Hofmann (r.) und der Finanzdirektor des Erzbistums Köln, Hermann J. Schon / © Hirschbeck (Erzbistum Köln)
Der Kölner Generalvikar Markus Hofmann (r.) und der Finanzdirektor des Erzbistums Köln, Hermann J. Schon / © Hirschbeck ( Erzbistum Köln )
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