Einschulung der Kölner Domsingschüler

"Jesus Christus ist dein Freund"

Viele Erstklässler in Köln erlebten heute einen aufregenden Vormittag. Für die 42 Kinder, die ins erste Schuljahr der Kölner Domsingschule kamen, hatte sich Domvikar Tobias Hopmann zum ersten Schultag etwas Besonderes ausgedacht.

Stolz zeigen sie ihre Schultüten.. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Stolz zeigen sie ihre Schultüten.. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Ein derart buntes Bild bietet sich eher selten im Dom. Und auch so lebhaft geht es nicht oft wenige Minuten vor Gottesdienstbeginn noch zu. Schließlich sind die ersten Reihen der Kathedrale nur an diesem Tag ausschließlich mit so vielen Sechsjährigen gefüllt. Und die haben dann zudem noch alle Mühe, gerade eben über die hohen braunen Kniebänke hinwegzuschauen, um nicht ganz in ihnen zu verschwinden.

Im Dom geht es richtig feierlich zu

An diesem Morgen sind es ohnehin die großen, mit viel Phantasie gebastelten Schultüten, hinter denen sich mancher Erstklässler schüchtern verschanzt und die in ihrer Farbenpracht mit dem durchs Richter-Fenster gefluteten Sonnenlicht um die Wette leuchten. Eigentlich wie in jedem Jahr – wenn im Kölner Dom der erste Schultag für die Schulanfänger der Kölner Domsingschule mit einer liturgischen Feier beginnt.

Da geht es dann richtig feierlich zu. Und es ist wichtig, dass sich die kleinen Besucher in ihrer zukünftigen Wirkungsstätte als baldiger Nachwuchs der Chöre am Dom gleich wohl fühlen und sie die oft erste Kontaktaufnahme mit dem gewaltigen Gotteshaus so unbeschwert wie möglich erleben.

Dass Musik in der Domsingschule groß geschrieben wird, versteht sich von selbst. Und so zeigten die älteren Schüler der dritten und vierten Schuljahre mit ihrer Flöten-AG oder im Chor während dieses Wortgottesdienstes, wie anregend das Musizieren in Gemeinschaft ist und wie froh es macht.

Domzeremoniar Tobias Hopmann sorgt mit "Schatzkiste" für Spannung

Und dass alles Tun – nicht nur das in der Domsingschule – unter dem besonderen Schutz und Segen Gottes steht, veranschaulichte dann der Präses der Chöre am Kölner Dom, Domzeremoniar Tobias Hopmann, in seiner kindgerechten Katechese.

Mit einer goldenen "Schatzkiste" – so nannte er sie –, die umgehend für Neugierde unter den I-Dötzchen sorgte und neben einem Bild von den drei Weisen aus dem Morgenland den Schriftzug "Drei Gaben" trug, war ihm sofort die Aufmerksamkeit seiner kleinen Zuhörer sicher.

Mit Spannung lauschten sie, wie Hopmann die Geschichte von den Heiligen Drei Königen erzählte, die einem Stern zur Krippe gefolgt waren und für die einst vor vielen, vielen Jahren ein schmuckvoller goldener Schrein – nur eben sehr viel größer als diese kleine Schatulle – gebaut worden war und wie für diesen Schrein dann wiederum der Kölner Dom errichtet worden sei.

"Denn das ist unsere Kirche"

Hierher würden die Schulanfänger von nun an häufiger kommen, erklärte Hopmann ihnen: beispielsweise zur Domwallfahrt, zur Erstkommunion und später zu den Sonntagsmessen, bei denen sie Teil der Chöre sein und bei der Dommusik mitmachen würden. "Denn das ist unsere Kirche", unterstrich er. "Alle wichtigen Feste feiern die Kinder der Domsingschule im Kölner Dom."

Was sich in der Kiste befand, durften die Kinder schließlich selbst entdecken und so hielten sie nacheinander ein kleines Schulheft, ein Blatt mit einem Violinschlüssel und einer Note sowie ein Kreuz heraus: Symbole für das, was sie von nun an in der Domsingschule erwarten würde, erläuterte Hopmann.

Denn die Kinder würden Lesen, Rechnen und Schreiben lernen, viel singen und sie dürften darauf vertrauen, dass Jesus Christus immer bei ihnen sei und daher – um an diese Zusage zu erinnern – auch in jedem Klassenzimmer der Domsingschule ein solches Kreuz hängen würde.

Kreuz  Zeichen dafür, dass niemand allein sei

Das Kreuz sei das Zeichen dafür, dass niemand allein sei. "Jesus Christus ist dein Freund, er ist immer für dich da. Er begleitet dich – heute am ersten Schultag und während der gesamten Schulzeit – und gibt dir seine Kraft. Denn er liebt dich und meint es gut mit dir“, sprach er den Kindern Mut zu.

Aber auch miteinander sollten wir es gut meinen, freundlich zueinander sein, aufeinander achten und schauen, ob jemand Hilfe brauche, betonte der Seelsorger den Kindern zugewandt, bis er schließlich jedem einzelnen Erstklässler vor dem Altar ein Kreuzzeichen auf die Stirn zeichnete mit den Worten: "Gott segnet dich.“

Beatrice Tomasetti (DR)


Quelle:
DR
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