Friedhelm Tissen

Abt emeritus
Abt Friedhelm Tissen OSB / © Daniel Carreño@Fotostudio Vorbildlich (privat)
Abt Friedhelm Tissen OSB / © Daniel Carreño@Fotostudio Vorbildlich (privat)

Abt Friedhelm Tissen OSB wurde 1954 als drittes Kind in Alpen am Niederrhein geboren. Dort besuchte er von 1960-1965 die Volksschule. 1965 wechselte auf das bischöfliche Gymnasium Collegium Augustinianum Gaesdonck, wo er besonders durch die Zeit als Internatsschüler geprägt wurde. 1974 machte er dort das Abitur.

Im selben Jahr trat er in die Abtei Gerleve im Münsterland ein. Von 1976 bis 1978 studierte er Philosophie in Salzburg, von 1978 bis 1981 Theologie an der benediktinischen Ordenshochschule St. Anselmo in Rom. 1981 wurde er in Gerleve vom Münsteraner Diözesanbischof Reinhard Lettmann zum Priester geweiht. In Gerleve war er u.a. in der Jugendarbeit und in der Gästebetreuung tätig, zudem war er als Zeremoniar verantwortlich für die Liturgie. 1984 kam er zunächst auf Zeit nach Kornelimünster. Von hier aus machte er von 1987 bis 1989 eine Ausbildung zum Exerzitien- und Meditationsleiter beim Institut für missionarische Spiritualität und Seelsorge (IMS; Frankfurt).

1988 wurde er endgültig Mönch von Kornelimünster und wechselte damit nicht nur das Kloster, sondern auch von der Beuroner Kongregation zur Kongregation von Subiaco. In Kornelimünster war er Cantor und Gastpater (1984-heute), Novizenmeister (1990-2003 und 2006-heute) und Prior (1996-2000). Darüber hinaus war er von 2002 bis 2005 Spiritual der Diakone im Bistum Aachen. Er ist außerdem als geistlicher Begleiter und Exerzitienmeister tätig. Sein Lieblingsvers steht im Psalm 119: "Nimm mich auf o Herr nach deinem Wort, und ich werde leben". Privat hört der Benediktiner gerne klassische Musik und liebt Krimis - gelesen und gesehen. 

Am 12. März 2008 wurde er als Nachfolger des im Oktober 2007 zurückgetretenen Abtes Albert Altenähr auf unbestimmte Zeit zum Abt gewählt und am nächsten Tag in sein Amt eingesetzt. Im Februar 2023 trat Tissen dann wegen Fehlern bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt zurück. "Ich als Verantwortlicher habe auf Meldungen Betroffener nicht angemessen reagiert“, begründete Tissen seinen Rücktritt. Und: "Mit meinem Rücktritt will ich ein Zeichen setzen, dass ich Verantwortung übernehme für das Leid, das ich Betroffenen zusätzlich zugefügt habe." Die Taten wurden laut Abtei in den 1960er und 1970er Jahren begangen. Es gebe keine Anschuldigungen gegen aktuelle Mitglieder der Gemeinschaft. (kirche+leben / orden-online)

Quelle:
DR