Kölner Verlag J.P. Bachem feiert 200-Jahr-Jubiläum

"Katholisch, traditionsreich, kölsch"

Der Kölner Verlag J.P. Bachem hat sein 200-Jahr-Jubiläum gefeiert. Das Verlagshaus ist vor allem durch die von ihm herausgegebene Literatur bekannt. Zudem erscheint im Bachem-Verlag die "Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln".

 (DR)

"Katholisch. Traditionsreich. Kölsch. Bachem ist zu einer kölschen, nein, zu einer rheinischen Institution geworden, die auch in stürmischen Zeiten ihren Grundwerten verpflichtet blieb", würdigt der Kabarettist Konrad Beikircher das Unternehmen in der Chronik "200 Jahre J.P. Bachem - Eine Kölner Familie schreibt Geschichte". Auch der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki würdigte in einer Rede die Verdienste der Verlegerfamilie.

Initiator des Verlags ist Johann Peter Bachem (1785-1822), der am 4. Mai 1818 eine eigene Sortimentsbuchhandlung mit Leihbibliothek eröffnete. Zudem erwarb er zwei Handdruckpressen und legte damit den Grundstein für die hauseigene Druckerei und den Verlag. 1848 gründete der Verlag eine katholische Tageszeitung. Die "Rheinische Volkshalle", ein Jahr später in "Deutsche Volkshalle" umgetauft, wird 1855 vom preußischen Abgeordnetenhaus verboten.

Sprachrohr der Opposition

Im "Kulturkampf" der 1870er-Jahre wird Bachem mit der überregionalen "Kölnischen Volkszeitung" (KV) zum Sprachrohr der Opposition.

Aufgrund nie zurückgeflossener Anleihen im Ersten Weltkrieg wird sie als wirtschaftlich nicht mehr tragbar 1920 verkauft. Zugleich entwickelt der Verlag ein Buchprogramm mit Romanen und konservativ-bürgerlicher Unterhaltungsliteratur. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhält Bachem durch die offenkundige Opposition der Familie und des Verlags zum NS-Regime bereits 1946 von den britischen Besatzern eine Drucklizenz. Neben den verlagseigenen Publikationen druckt Bachem kurz nach Kriegsende die ersten Kunst- und Ausstellungskataloge.

Kirchenzeitung von Bachem verlegt

Die Kirchenzeitung wird erstmals 1946 bei Bachem verlegt. 1949 erfolgt die Gründung des Jakob Hegner-Verlags, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Bachem. 1960 gründen Bachem und der Hegner-Verlag mit weitern zehn Unternehmen den Deutschen Taschenbuch Verlag (dtv). Seit den 1960er Jahren pflegt der in fast siebter Generation geführte Verlag die Schwerpunkte Regionalliteratur und Freizeit.

Im Rahmen des Deutschlandstipendiums der Universität zu Köln unterstützt Bachem zunächst für drei Jahre auf finanzielle Hilfe angewiesene Studierende, wie Geschäftsführer Claus Bachem beim Festakt mitteilte.


Quelle:
KNA , DR