Domkantorei Köln auf Konzertreise in Norwegen

Volles Programm im Norden

Oslo und Trondheim sind die Stationen der diesjährigen Konzertreise, zu der die Domkantorei Köln am Pfingstmontag aufbricht. Zuvor singt der Erwachsenen-Chor der Kölner Dommusik am Pfingstfest im Kölner Dom.

Autor/in:
Beatrice Tomasetti
Die Domkantorei Köln geht auf Konzertreise nach Norwegen / © Beatrice Tomasetti (DR)
Die Domkantorei Köln geht auf Konzertreise nach Norwegen / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Innerhalb von sechs Tagen geben die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Winfried Krane in Norwegen vier Konzerte mit vorwiegend deutschen a cappella-Motetten von Brahms, Reger, und Mendelssohn, aber auch mit Chorsätzen zeitgenössischer Komponisten wie Mawby und Esenwalds.

Darüber hinaus sind sie in der katholischen Kathedrale von Oslo, St. Olav, der Kirche St. Hallvard sowie in dem evangelisch-lutherischen Nidaros-Dom in Trondheim auch an der musikalischen Gestaltung der Liturgie beteiligt. Mit dem Domchor von Trondheim ist außerdem ein gemeinsamer Konzertauftritt geplant.

Zu Pfingsten Bruckner-Messe

Doch bevor es für die 30-köpfige Gruppe nach Skandinavien geht, singt die Domkantorei am Pfingstsonntag noch während des feierlichen Pontifikalamtes mit Erzbischof Woelki im Kölner Dom die Messe in e-Moll von Anton Bruckner. Dieses Werk für achtstimmigen gemischten Chor und ein Orchester aus 13 Blasinstrumenten entstand im Jahr 1866 anlässlich der Eröffnung der Votivkapelle des Linzer Doms und wurde 1869 uraufgeführt. Da die Aufführung im Freien stattfand, musste Bruckner ein Bläserensemble verwenden, das damals von der örtlichen Militärmusik gestellt wurde. Ihrem Charakter nach ist die Messe Nr. 2, eine von insgesamt drei Messen Bruckners, altkirchlicher Musiktradition verhaftet – mit einer Thematik, die sich nachhaltig an die Intonation des gregorianischen Gesangs anlehnt.

Sie gilt als eines der anspruchsvollsten von Bruckners großen geistlichen Chorwerken, denn über weite Teile singt der Chor ohne Begleitung. Außerdem verlangt der Komponist den Singstimmen viele langsame, intonationsmäßig extrem anstrengende Passagen ab. Besonders das Sanctus, das zunächst a cappella beginnt und das Bruckner besonders langsam wünschte, birgt einen besonderen Schwierigkeitsgrad angesichts der erforderlichen Klangreinheit.

Domkantorei singt regelmäßig in der Liturgie

Die Domkantorei Köln hat sich vor mehr als 20 Jahren aus ehemaligen Teilnehmern an den Erzbischöflichen Musiktagen, bei denen die Oberstufenschüler aller Erzbischöflichen Schulen zu Beginn der Fastenzeit zur Erarbeitung einer gemeinsamen Messe eingeladen sind, gegründet. Heute zählt der Chor unter Leitung von Winfried Krane, der auch Leiter der Musikschule des Kölner Domchores ist, etwa 60 Mitglieder. Die Kölner Domkantorei widmet sich vornehmlich geistlichen Werken für gemischte Stimmen, insbesondere mit Orchesterbegleitung durch die Kölner Domkapelle.

Der Chor ist regelmäßiger Bestandteil der Liturgie im Kölner Dom. Darüber hinaus gibt die Domkantorei Konzerte in der Reihe "Geistliche Musik am Dreikönigenschrein" im Kölner Dom sowie in anderen national wie international bekannten Kirchen und Konzerthäusern.


Winfried Krane, Leiter der Domkantorei Köln / © Beatrice Tomasetti (DR)
Winfried Krane, Leiter der Domkantorei Köln / © Beatrice Tomasetti ( DR )
Quelle:
DR