Kinder der Kölner Domsingschule empfangen Erstkommunion

Gestärkt für die Freundschaft mit Jesus

Die Kinder der Domsingschule, die den Nachwuchs für die Chöre am Dom stellen, empfangen traditionell das Sakrament der Eucharistie im Kölner Dom.

Autor/in:
Beatrice Tomasetti
Kommunionkinder der Domsingschule / © Beatrice Tomasetti (DR)
Kommunionkinder der Domsingschule / © Beatrice Tomasetti ( DR )

"Wir sind Gottes Melodie, geben Stimme ihm und Klang. Wir sind Gottes Melodie, preisen ihn mit Lobgesang." Am Ende eines festlichen Gottesdienstes standen die 37 Mädchen und Jungen noch einmal für ihre Familien gut sichtbar vor dem Altar und sangen ihr Kommunionlied. Musikalisch passender konnte die Feier nicht zu Ende gehen. Schließlich vermittelten die Acht- und Neunjährigen mit ihrem anrührenden Vortrag bereits eine Vorfreude auf das, was sie als Schülerinnen und Schüler der Domsingschule und damit als zukünftiger Nachwuchs der Chöre am Kölner Dom schon bald gewohnheitsmäßig tun werden: die Liturgie der Eucharistiefeiern an Sonn- und Feiertagen in der Kathedrale aktiv mit ihrem Gesang unterstützen und mitgestalten.

Auf das diesjährige"Motto-Lied" der Kinder ging auch Domsingschulseelsorger Burkhard Hofer ein: Jesus habe die Melodie Gottes in seinem Leben gesungen und lade alle dazu ein, in diese Melodie einzustimmen. "Da wir Menschen in unserer lauten Welt aber diese leise Melodie oft überhören, haben wir die Möglichkeit, uns im Gottesdienst immer wieder darauf auszurichten", erklärte er. "Das geschieht, wenn wir das Wort Gottes hören und gestärkt werden mit dem Leib Jesu Christi." In der Eucharistie schenke Jesus ein ganz besonderes Zeichen der Verbundenheit. "Wir wünschen Euch", wandte sich Hofer direkt an die Kinder, "dass Ihr in der Kommunion die wunderbare und enge Freundschaft mit Jesus ab jetzt immer wieder spürt und dass Ihr dadurch gestärkt Gottes Melodie seid, die ihm Stimme und Klang gibt."

Vorbereitung für die Erstkommunion

Zelebrant Tobias Hopmann erinnerte zunächst an die mehr als halbjährige Vorbereitungszeit, in der die Klassenlehrerinnen Brigitte Farber und Beate Paul-Lützeler die Erstkommunion immer wieder ins Zentrum ihrer Arbeit mit den beiden dritten Schuljahre gerückt hatten. Noch einmal reihte er für alle Familienangehörigen und Dombesucher die vielen unterschiedlichen Stationen auf dem Weg zu diesem festlichen Ereignis wie einzelne Perlen einer Kette aneinander: die wöchentlichen Koki-Stunden in der Schule mit Schulseelsorger Hofer, die Koki-Fahrt ins Haus Marienhof nach Königswinter, den Tag, der ganz im Zeichen der Versöhnung und des Beichtsakramentes gestanden hatte, die Tauferinnerungsfeier vor einer Woche, die Herstellung der Rosenkranzringe mit Jacek Necka, die künstlerische Gestaltung des diesjährigen Kommunionbildes mit Hans Christian Rüngeler, das jedes einzelne Kind mit einer Note in der Hand auf einem Stern zeigt, und schließlich das im Schulchor einstudierte Koki-Lied.

In seiner Katechese stellte Hopmann dann das eigentliche Thema des Tages – die "Communio" als Sakrament, aber auch als erfahrbare Gemeinschaft untereinander und vor allem als die mit Jesus Christus – ins Zentrum seiner Betrachtungen. "Als Christen sind wir berufen, Jesus Christus zu folgen, mit ihm unseren Weg zu gehen. Aber wir sind auch dazu berufen, seine Botschaft zu verstehen, mit der wir nie fertig sind. Immer lässt sich an ihr etwas Neues entdecken", führte Hopmann aus. "Wir können niemals sagen: Jetzt habe ich vom Evangelium alles verstanden, jetzt weiß ich alles von Gott, jetzt bin ich fertig! Auch wir Priester entdecken immer wieder neu etwas Spannendes", räumte er ein.

Der Stern mit besonderer Bedeutung

Der Stern, der auch auf dem Ko-Ki-Bild im Zentrum stehe, habe für den Kölner Dom eine ganz besondere Bedeutung, erklärte Hopmann. Denn damals sei er den drei Weisen aus dem Morgenland Wegweiser zu Jesus Christus gewesen, wie auch heute derselbe Stern die Kommunionkinder in den Dom zu Christus geführt habe. Hier würden sie nun mit großer Freude erfüllt – wie vor 2000 Jahren die Heiligen Drei Könige – weil sie nun zum ersten Mal die Heilige Kommunion empfangen und mit dieser Gemeinschaft beschenkt würden. Diesem Stern gelte es von nun an immer wieder zu folgen. Von daher sei die Erstkommunion auch nicht ein Abschluss, sondern der Auftakt dazu, jetzt noch aktiver mit Jesus Christus zu leben. "Wir sollen versuchen, uns vom Evangelium leiten zu lassen." Denn darum gehe es heute wie damals: die Verbindung und Freundschaft mit Gott zu suchen und sich vom Empfang der Kommunion stärken zu lassen. Immer wieder neu. "Jesus Christus kommt ganz tief in Euch hinein und erfüllt Euch mit seiner Freude", sagte der Domvikar an die Kommunionkinder gewandt.

Doch Christen hätten auch den Auftrag, hinauszugehen, um ihren Glauben und ihre Freude zu teilen. Sammlung und Sendung – beides sei wichtig, um ein glückliches Leben zu haben. "Wir sollen die Freude an Gott, die wir empfangen haben, nicht nur für uns behalten, sondern zu den Menschen bringen und sie damit anstecken! Wir haben den Auftrag, Jesu Nähe zu suchen und uns in die Welt senden zu lassen."

 

Die musikalische Gestaltung hat der Domchor / © Beatrice Tomasetti (DR)
Die musikalische Gestaltung hat der Domchor / © Beatrice Tomasetti ( DR )

 

Ko-Ki-Kosmos heißt das diesjährige Gemeinschaftsbild der Kommunionkinder / © Beatrice Tomasetti (DR)
Ko-Ki-Kosmos heißt das diesjährige Gemeinschaftsbild der Kommunionkinder / © Beatrice Tomasetti ( DR )
Quelle:
DR