Kardinalskollegium - Struktur

Das Kardinalskollegium wächst auf 218 Mitglieder (dpa)
Das Kardinalskollegium wächst auf 218 Mitglieder / ( dpa )

Dekan des Kardinalkollegiums und damit protokollarisch Leiter des Kardinalskollegiums ist derzeit Kardinal Angelo Sodano (90). Wichtigste Aufgabe des Kardinaldekans ist es, nach einem Papsttod und während der Sedisvakanz das "Interimskabinett der Kirche" zu führen. Sodano folgte 2005 als Dekan dem zum Papst gewählten Joseph Ratzinger (Benedikt XVI., 2005-2013).

Zum Kreis der Kardinalbischöfe, der protokollarisch obersten Klasse der Kardinäle, gehören außer Sodano und dem Subdekan, dem früheren Präfekten der Bischofskongregation Giovanni Battista Re (83), noch der frühere Kurienkardinal Roger Etchegaray (95), der frühere Kardinalstaatssekretär und Camerlengo der Kirche, Tarcisio Bertone (82), der nigerianische Kurienkardinal Francis Arinze (85) und der Portugiese Jose Saraiva Martins (85), ferner als Vertreter der mit Rom verbundenen Ostkirchen der emeritierte Patriarch der Maroniten, Kardinal Nasrallah Sfeir (97), der emeritierte Patriarch der koptisch-katholischen Kirche, Kardinal Antonios Naguib (82), und der amtierende Patriarch der Maroniten, Kardinal Bechara Rai (77).

Unterhalb der Klasse der Kardinalbischöfe gibt es die weitaus größere Gruppe der Kardinalpriester und dann die der Kardinaldiakone, meist Kurienkardinäle. In dieser Funktion haben alle Kardinäle zugleich auch einen Sitz als Bischöfe, Priester oder Diakone in Rom. Dies ist Ausdruck der Verbundenheit der Kardinäle mit dem Zentrum der Weltkirche. Zugleich erinnert es daran, dass die Päpste früher vom Klerus von Rom gewählt wurden.