Kölner Katholikenausschuss zur Debatte um neuen Sendungsraum

Gläubige in Sorge

Kölns sechs Innenstadt-Seelsorgebereiche sollen künftig in einem "Sendungsraum Köln-Mitte" zusammenarbeiten. Zu diesen Plänen des Erzbistums hat sich nun der Katholikenausschuss der Stadt Köln mit einem "Herdenbrief" geäußert. 

 (DR)

Der Begriff "Sendungsraum" umschreibt ein Gebiet, für das es eine seelsorgebereichsübergreifende Zusammenarbeit und hauptamtliche Verantwortung gibt. Derzeit gibt es im Erzbistum Köln bereits acht Sendungsräume. Der künftige Sendungsraum Köln-Innenstadt soll die bestehenden sechs Seelsorgebereiche, in denen rund 38.500 Katholiken wohnhaft sind, umfassen.

Im Sommer sollen nun die Pfarrerstellen von derzeit drei vakanten Seelsorgebereichen von einem Pfarrer übernommen werden. Dieser soll gemeinsam mit den engagierten Ehrenamtlichen und Seelsorgern die Zusammenarbeit in diesen und den weiteren Seelsorgebereichen begleiten. "Es handelt sich nicht um eine Zusammenlegung", betont Monsignore Markus Bosbach, der zuständige Hauptabteilungsleiter Seelsorgebereiche.

Der Katholikenausschuss der Stadt Köln hat nun in einem "Herdenbrief" an den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki auf diese Pläne reagiert. Sie verstärkten den Eindruck, "dass die Bildung von immer größeren Einheiten vorrangiges Kennzeichen des pastoralen Zukunftsweges ist", so die Vorsitzende des Katholikenausschusses, Hannelore Bartscherer. 

Kritische Reaktionen

"Die Reaktionen, die uns dazu erreichten, waren heftig, kritisch und voller Sorge", schreibt Bartscherer. Sie bekundet die dringende Bitte, die Zahl der zur Verfügung stehenden und künftig abnehmenden Priester "nicht zum einzig ausschlaggebenden Maßstab für die Organisation und Gestaltung des Glaubensweges in unserem Erzbistum zu machen". Notwendig sei eine "konkrete Ausgestaltung der Leitung vor Ort". So sollten hauptamtliche Pastoralkräfte und kompetente Gemeindemitglieder mit der Gemeindeleitung vor Ort - delegiert durch den Leitenden Pfarrer - beauftragt werden.

Weiter plädiert der Katholikenausschuss für die Suche nach neuen gottesdienstlichen Formen. "Menschen wollen miteinander im überschaubaren Umfeld beten und singen und sich über ihren Glauben austauschen", so Bartscherer.

Der Katholikenausschuss ist die Vertretung der Katholikinnen und Katholiken in Köln. Er wird von den Pfarrgemeinderäten und den katholischen Verbänden für vier Jahre gewählt und wirkt mit bei der Gestaltung von Kirche, Stadt und Gesellschaft aus dem Geist des Evangeliums. Bereits 1947 gründeten katholische Frauen und Männer der Stadt dieses Gremium.


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