kfd-Verband feiert 100-jähriges Jubiläum

"Wirklich etwas für Frauen bieten"

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands im Erzbistum Köln feiert ihr 100-jähriges Jubiläum – für Diözesanreferentin Ursula Sänger-Strüder Anlass, optimistisch in die Zukunft zu blicken.

Frauen im Gebet / © Harald Oppitz (KNA)
Frauen im Gebet / © Harald Oppitz ( KNA )

DOMRADIO.DE: 100 Jahre Diözesanverband der kfd in Köln ist eine stolze Zahl. Sie blicken auf eine lange Geschichte des Verbandes zurück. Wie wird das heute gefeiert?

Ursula Sänger-Strüder (geschäftsführende Diözesanreferentin): Es ist ein großes Ereignis heute. Wir werden über 400 Frauen und Männer im Maternussaal zu einem bunten Programm begrüßen dürfen. Unser Motto ist "mittendrin", weil wir uns "mittendrin" in der Stadt, im Erzbistum und im Leben fühlen. Wir möchten das heute präsentieren, indem wir Frauen verschiedener Couleur eingeladen haben, mit denen wir ins Gespräch kommen wollen. Dabei interessiert uns: Wie sehen sie uns? Und wie bewerten sie unsere Zukunft? Unter anderem begrüßen wir die Staatssekretärin Andrea Milz aus Düsseldorf, die auf Landesebene für das Ehrenamt zuständig ist und Brigitte Vielhaus aus unserem eigenen Bundesverband. Wir werden auch jüngere kfd-Frauen zu Wort kommen lassen, die uns erzählen können, warum sie sich ausgerechnet unseren Verband ausgesucht haben.

DOMRADIO.DE: Die katholische Kirche kann sich wünschen, was bei Ihnen in den letzten 3 Jahren passiert ist. Ihre Mitgliederzahl ist weiter gestiegen.

Sänger-Strüder: Wir konnten über 3200 neue Mitglieder in unseren örtlichen Gruppen gewinnen. Wir haben 60 Werbebotschafterinnen ausgebildet, die mit einem sehr gut konzipierten Werbeprogramm an die Frauen heran getreten sind. Es sieht so aus, als ob wir wirklich etwas für Frauen bieten können – und zwar für Frauen jeder Coleur. Jede Frau ist bei uns willkommen. Wir haben unsere Gemeinschaft, die wir pflegen. Das ist ein wichtiger Gesichtspunkt. Für jüngere Frauen sind vor allem unsere gesellschaftspolitischen Aktivitäten interessant, das spricht Frauen heute an.

DOMRADIO.DE: Welche Rolle spielt Ihr Verband für das Erzbistum Köln?

Sänger-Strüder: Ich denke schon, dass wir eine Rolle spielen. Wir sind der größte katholische Verband. Wir merken es auch zur Zeit: Wir wurden ansgeprochen, ob wir uns mit anderen Verbänden vernetzen können. Wir erreichen den Großteil der katholischen Frauen. Deswegen sind wir der Verband, der in der Frauenpastoral Akzente setzen und Positionen einnehmen kann. Wir sind eine gefragte Ansprechpartnerin.

DOMRADIO.DE: Was sind Ihre Ziele für die Zukunft?

Sänger-Strüder: Wir wollen so mitgliederstark bleiben, um auch einfach in Kirche und Gesellschaft eine Stimme zu haben. Wir wollen uns weiter für gerechte Bezahlung von Frauen einsetzen. Wir möchten im Klimaschutz Akzente setzen. Wir wollen auch ökumenisch weiter mitdenken. Wir gehören dem weltweit größten ökumenischen Bündnis an – dem Weltgebetstag – an. Und auch da wollen wir wirklich Akzente setzen. Auch beim Thema Altersarmut bei Frauen sind wir dabei, neue Wege zu gehen. Ein Weg ist, dass wir zweimal im Jahr Frauen mit kleinem Einkommen eine kostenlose Ferienwoche schenken.

Das Interview führte Tobias Fricke.

 

Quelle:
DR
Mehr zum Thema