So lässt sich im Erzbistum Köln mit alten Handys Gutes tun

Zu schade zum Verstauben

Wohin mit den alten Mobiltelefonen? Gut 100 Millionen Alt-Handys verstauben zu Hause. Der Kölner Generalvikar hat es nun vorgemacht und sein ausrangiertes Handy zurückgeben, um so Rohstoffe in den Verwertungskreislauf zurückzuführen.

Generalvikar Dr. Dominik Meiering und Markus Perger, Leiter des Referates Mission, Entwicklung und Frieden, spenden ihre ausgedienten Handys an das katholische Hilfswerk missio. / © Hirschbeck (Erzbistum Köln)
Generalvikar Dr. Dominik Meiering und Markus Perger, Leiter des Referates Mission, Entwicklung und Frieden, spenden ihre ausgedienten Handys an das katholische Hilfswerk missio. / © Hirschbeck ( Erzbistum Köln )

Schnell sind Handys überholt, irgendwann muss dann doch ein neues her. Doch was passiert mit den alten Smartphones? Der Kölner Generalvikar Dr. Dominik Meiering hatte noch ein altes Mobilgerät zuhause rumliegen. Damit ist Meiering bei weitem nicht alleine. Über 100 Millionen alte Handys liegen in den Schubladen der Deutschen. Dabei sind die alten Geräte im wahrsten Sinne des Wortes oft Gold wert. Schätzungen zufolge befinden sich rund 2,4 Tonnen Gold in ausrangierten Handys weltweit. Auch Coltan schlummert in der rumliegenden Technik. Dabei könnte dies wiederverwendet werden. Würden Handys zurückgegeben, könnten so wertvolle Rohstoffe in neuen Geräten wiederverwendet werden. 

Deswegen hat Dominik Meiering an diesem Montag dazu aufgerufen, alte Geräte aus den Schubladen zu holen und im Rahmen der "Woche der Gold-Handys" zu spenden. Er selber machte den Anfang bei der Aktion des katholischen Hilfswerkes missio und warf sein altes Handy in die Sammelbox im Foyer des Erzbischöflichen Generalvikariats.

Neues Leben

Die während der Aktionswoche gesammelten Handys werden recycelt und die Rohstoffe für eine Weiterverarbeitung aufbereitet. Pro Handy kommt ein Euro Projekten der Aktion "Schutzengel" von missio zugute. Das Projekt unterstützt Überlebende des Bürgerkrieges in der Demokratischen Republik Kongo. Zudem wird im Kongo häufig unter menschenunwürdigen Bedingungen Gold und Coltan abgebaut. Der Handel mit Gold und Coltan ermöglicht es Rebellen, den dortigen Bürgerkrieg zu finanzieren und weiterzuführen.

"Es ist ja oft schwer, auf ein Smartphone zu verzichten", so Meiering. "Ich unterstütze die Aktion und freue mich, wenn die Rohstoffe meines alten Handys wiederverwertet werden. Ich hoffe, viele Menschen finden zuhause alte Geräte und wir bekommen jede Menge wertvoller Rohstoffe für die Projekte von missio zusammen."

Das Hilfswerk missio hat die "Woche der Gold-Handys" am 1. September mit dem Aufruf zum Recycling von ausgedienten Smartphones gestartet. Der Aktionszeitraum wurde zeitgleich zur Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin gewählt.


Quelle:
DR