Vorläufige Abschlussbilanz aus Köln

Das war Rosenmontag 2017

Die erste Bilanz fällt positiv aus: Die Stadt ist mit dem Verlauf des Rosenmontagsumzugs zufrieden, hieß es am Montagabend. Die Polizei verzeichnete weniger Einsätze als im Vorjahr. Insgesamt waren 1.700 Beamte unterwegs.

Motto des Rosenmontagsumzugs 2017 in Kökn: "Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck" / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Motto des Rosenmontagsumzugs 2017 in Kökn: "Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck" / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Mit nur wenigen Problemen ist der Kölner Rosenmontagszug durch über eine Strecke von etwa 7,5 Kilometern durch die Innenstadt gezogen und hat für fröhliche Stimmung am Straßenrand gesorgt. Startete der Zuschauerstrom  am Vormittag noch verhalten, strömten doch rechtzeitig zum jeweiligen Stand des kilometerlangen  Zuges die Jecken in Scharen zu ihren Positionen.

Bis zum Abend war auch der Wettergott auf der Seite der Kölner. Neun Stunden lang zogen die Wagen und Fußgruppen quer durch die Kölner Altstadt.

Kleine Zwischenfälle

Die Polizei zog am Abend eine erste positive Bilanz: Es sei zu weniger Einsätzen gekommen als im vergangenen Jahr. Zu einem besonderen Zwischenfall kam indes es im Bereich Gürzenichstraße, wo eine 17-Jährige zwischen Traktor und Anhänger geraten war. Ein Sicherheitsmann zog sie aus der misslichen Lage und wurde dabei selbst am Bein verletzt. 

Am Nachmittag kam es zu einem zweiten Zwischenfall: Ein Pferd aus dem Zug stürzte. Weil es zunächst so aussah, als könne das Tier aus eigenen Kräften nicht wieder auf die Beine kommen, wurde ein Kran angefordert. Der Zug musste für 20 Minuten unterbrochen werden. Schließlich stand das Pferd wieder und wurde in eine Pferdeambulanz gebracht. Tierschützer hatten bereits Anfang des Jahres ein Pferdeverbot für die Umzüge gefordert. Dem war die Stadt Köln nicht nachgekommen. Insgesamt liefen etwa 500 Pferde am Rosenmontag im Zug mit.

Mehr Hilfeleistungen und Feuerwehreinsätze

Die Feuerwehr und der Rettungsdienst erlebten indes einen arbeitsreichen Rosenmontag: Die Einsatzzahlen im Brandschutz, dem Rettungsdienst und in den Unfallstellen seien im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, hieß es von der Stadt. Auch die Freiwillige Feuerwehr Köln unterstütze bei Einsätzen.

Mit wohl mehr als 525 ehrenamtlichen Einsatzpersonen waren fünf Hilfsorganisationen am Rosenmontag in Köln im Einsatz: ASB, DRK, Johanniter, Malteser und ab dem Nachmittag auch das Deutsche Rote Kreuz. Bis zum Zugende leisteten sie nach eigenen Angaben 236 Personen Erste Hilfe. Weniger als ein Fünftel davon mussten zum weiteren Transport in ein Krankenhaus dem öffentlichen Rettungsdienst der Stadt Köln übergeben werden. "Insgesamt hatten wir trotz einer höheren Anzahl Hilfeleistungen im Verhältnis zum Vorjahr durchgehend eine stabile sanitätsdienstliche Lage", zieht Gesamteinsatzleiter Klaus Albert von den Maltesern eine zufriedene Bilanz. 

Entlang der Zugstrecke (etwa 7,5km) waren 24 Unfallhilfsstellen eingerichtet. Die acht Kriseninterventionskräfte der Malteser mussten zweimal zum Einsatz ausrücken. Insgesamt, so Albert, sei die Stimmung am Zug friedlich gewesen.

Ordnungs- und Verkehrsdienst zieht Bilanz

Der Ordnungsdienst der Stadt Köln war mit 109 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Rosenmontagszug im Einsatz. In Teams waren sie Ansprechpartner und Helfer, überwachten aber auch den Verkauf und Konsum von Alkohol und Zigaretten an und durch Jugendliche. Auch die Ahndung von Wildpinklern stand auf der Agenda. Dabei handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, die mit mindestehs 60 Euro geahndet wird. Laut Aussage der Stadt wurden 26 Wildpinkler erwischt. 

Die Aktion "Mehr Spaß ohne Glas", die an Rosenmontag nur im Zülpicher Viertel gilt, war nach Angaben der Stadt erfolgreich. An 19 Kontrollstellen im Zülpicher Viertel wurden die Jecken auf Gläser kontrolliert, die sie dann in einem Container entsorgen mussten. Auch die meisten Büdchen und Gaststätten hielten sich an die Aktion.

Abschleppbilanz des Verkehrsdienstes

Am Rosenmontag war der Verkehrsdienst ab 1 Uhr mit 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bis zum späten Vormittag im Einsatz, um den "Rosenmontagszoch" einen pünktlichen Start und eine gefahrlose Durchführung zu ermöglichen. Entlang der Strecken und in den Aufstell- und Auflösungsbereichen waren seit rund zwei Wochen zusätzliche Haltverbotszonen für die großen Karnevalsumzüge ausgeschildert worden. Zusätzlich hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Außendienst auch in vielen Bereichen entsprechende schriftliche Hinweise an die Anwohnerinnen und Anwohner verteilt. Dennoch gab es eine Vielzahl von Verwarnungen für verbotswidriges Parken.

Insgesamt mussten in diesen Bereichen für 102 Fahrzeuge kostenpflichtige Verwarnungen (Vorjahr 158) ausgesprochen und 47 Fahrzeuge (Vorjahr 65) abgeschleppt werden. In 12 Fällen (Vorjahr 7) konnten die Halter der Fahrzeuge ermittelt und rechtzeitig persönlich erreicht werden. Sie konnten ihre verbotswidrig geparkten Fahrzeuge wegfahren und so die Abschleppkosten vermeiden. Das Verwarngeld müssen sie trotzdem zahlen. 

Motto für 2018

Zum ersten Mal stellte das Festkomittee das Motto für die kommende Karnevalssession bereits im laufenden Rosenmontagsumzug vor: Auf einem Wagen, der sich nach dem des Kölner Prinzen als letzter einreihte, wurde es enthüllt: "Mer Kölsche danze us der Reih".


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