domradio.de spendiert Heizkissen für Kölner Dom

Wenn das Weihwasser gefriert...

Der Dom ist ungeheizt. Was im Sommer angenehm sein kann, ist im Winter am Rande der Unerträglichkeit. Für ein spezielles Vorhaben spendiert domradio.de deswegen Heizkissen.

Heizkissen im Kölner Dom / © Tobias Fricke (DR)
Heizkissen im Kölner Dom / © Tobias Fricke ( DR )

Die Messe findet im Kölner Dom jeden Morgen statt, zu jeder Jahreszeit. Unangenehm kann der Dom im Winter werden, die Temperaturen fallen auch schon mal unter 0 Grad. Das Weihwasser gefriert, häufig kann man vor kondensierendem Atem kaum die Noten mitsingen.

Bislang hatte das Domkapitel Erbarmen mit den Frühaufstehern und wich für die kalten Wintermonate in die Sakramentenkapelle aus, einem eigenen Raum im Kölner Dom. Dort war es heller und wärmer als in der Marienkapelle, einer offenen Seitenkapelle mit den unverfälscht kalten Temperaturen der Kathedrale.

5000 Gläubige

Warum die frostige Marienkapelle in dieser kalten Jahreszeit nicht in den Winterschlaf geschickt wird, hat einen praktischen Grund. Jeden Morgen um 8 Uhr feiern rund 5000 Gläubige von zu Hause aus den Gottesdienst mit, erklärt Liturgie-Redakteur Stephan Baur, zuständig für die Übertragungen von domradio.de. Die Zuschauer verbinden sich vom warmen Sofa aus per Internet oder über ihren Fernseher mit dem Kölner Dom .

Die Fernsehbilder aus der Seitenkapelle, über der hoch oben die Gottesmutter wacht, sind gut geeignet für eine Übertragung, ausdrucksstark und warm ausgeleuchtet. Im Vergleich dazu gibt es in der Sakramentenkapelle einige Störfaktoren: Der Raum wirkt im Fernsehen klein, das Licht ist kühl, mitten in der Kapelle behindert eine Säule die freie Sicht und der Priester feiert teilweise mit dem Rücken zur Gemeinde. Alle diese Gründe waren für den Kölner Dompropst, Prälat Gerd Bachner, genug Anlass mit domradio.de über einen Kompromiss nachzudenken: Wie kann man gemeinsam die Marienkapelle für die Fernsehübertragung weiter nutzen ohne dass sich die Gläubigen wie zu einer Polarexpedition rüsten müssen.

30 Heizkissen für die Kirchenbank

Unbürokratisch haben sich daraufhin domradio.de und das Domkapitel auf eine schnelle Lösung geeinigt: Der Multimediasender besorgte 30 Heizkissen für die Kirchenbänke, ähnlich einer Sitzheizung im Pkw. Auf der anderen Seite ist das Domkapitel ab sofort zuständig für das Austeilen und Aufladen der Auflagen. Und die haben es in sich, die Kissen lassen sich sogar unterschiedlich regeln: Auf vier Stufen kann in Zukunft jeder morgendliche Gottesdienstbesucher seinen persönlichen Wärmebedarf anpassen und mitfeiern statt mitzufrieren.


Heizkissen für den Kölner Dom / © Tobias Fricke (DR)
Heizkissen für den Kölner Dom / © Tobias Fricke ( DR )
Quelle:
DR