Katholikenausschuss ruft zu Engagement gegen rechte Demonstration auf

Zeichen setzen

Eine Demonstration von Rechtsextremen und mehrere Gegendemos sorgen in Köln für Konfliktpotenzial, zur Gegendemo hat auch der Kölner Katholikenausschuss aufgerufen. Gekommen sind mehr Polizisten als Demonstranten.

Polizei am Kölner Dom / © Maja Hitij (dpa)
Polizei am Kölner Dom / © Maja Hitij ( dpa )

In der Kölner Innenstadt haben am Samstag knapp 250 Demonstranten gegen einen Aufzug der rechtspopulistischen Splitterpartei "Pro NRW" protestiert. Die Bündnisse "Köln gegen Rechts" und "Köln stellt sich quer" hatten ursprünglich drei Gegenveranstaltungen geplant, zu denen jeweils rund 200 Menschen erwartet wurden. Die Polizei war mit rund 1.000 Beamten im Einsatz. Der Aufmarsch der rechtspopulistischen Splitterpartei Pro NRW richtet sich gegen Straftaten junger Flüchtlinge aus der Silvesternacht 2015/16.

Als Christ vergeben

Pro NRW hat die Demonstration "Ein Jahr nach dem Kölner Silvesterpogrom – Kein Vergeben, kein Vergessen" betitelt. Kritik an der Pro NRW-Demonstration und dem Titel kommt auch von der Vorsitzende des Kölner Katholikenausschusses, Hannelore Bartscherer. Die Polizei habe Silvester 2016 einen guten Job gemacht, sagt sie gegenüber domradio.de. Damit sei Silvester 2015 abgehakt. "Immer wieder daran zu erinnern, was schief gelaufen ist, das macht keinen Sinn." Gerade als Christ sollte man Vergeben. "Das gehört zu unserer Religion dazu." Hier werde etwas instrumentalisiert, sagt sie.

Tatsächlich waren bis zum Beginn der Demonstration nicht halb so viele Unterstützer aus der rechten Szene eingetroffen. Die Polizei war mit 1.000 Beamten zahlenmäßig den Demonstrationsteilnehmern aus beiden Lagern überlegen. Die relativ geringen Teilnehmerzahlen zum Auftakt der Demonstrationen seien möglicherweise auf die kalte Witterung zurückzuführen, mutmaßte die Polizeisprecherin. Ähnlich äußerten sich auch Sprecher der Gegendemonstranten.


Hannelore Bartscherer (DR)
Hannelore Bartscherer / ( DR )
Quelle:
epd , dpa , DR